Die Zahl der Fahrgäste hat sich innerhalb von drei Jahren um 700 Prozent erhöht.

Flixbus, der kleine Monopolist Fernbusse als Erfolgsmodell

Fernbusse werden von der Bevölkerung mit Begeisterung angenommen, im vergangenen Jahr nutzten 21 Millionen zufriedene Personen den Service. Damit hat sich die Zahl der Fahrgäste innerhalb von drei Jahren um 700 Prozent erhöht.

Mit der Fernbusmarkt-Liberalisierung wollte die Regierung 2013 den Wettbewerb fördern. Doch mittlerweile dominieren die Fernbusse des Anbieters Flixbus das Straßenbild. Hinter dem Unternehmen steht ein US-amerikanischer Investor, welcher es dem Marktführer ermöglichte, die Konkurrenz konsequent aufzukaufen. Da nun auch die Bahn sich aus dem Fernbus-Geschäft zurückzieht, gilt Flixbus aktuell als Monopolist, welcher vermeintlich beliebig die Preise anheben kann.

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Fernbusse in großem Wettbewerb

Für den typischen Reisenden kommt es nicht nur darauf an, welcher Fernbus-Anbieter mit den günstigsten Preisen aufwartet. Er fokussiert eher, wie er möglichst preiswert, komfortabel sowie schnell von A nach B kommt, und spielt meist alle gebotenen Optionen durch. Dabei hat er die Wahl zwischen: 

  • Eigenem oder geliehenem Kfz.
  • Mitfahrzentralen.
  • Schnellzug.
  • Billigflieger.
  • Fernbus.

Angesichts der mächtigen Konkurrenz erscheint der kleine Monopolist Flixbus kaum bedrohlich. Er kann seine Preise nicht beliebig erhöhen, da er der langsamste Anbieter ist und diesen Nachteil über Kostenvorteile ausgleichen muss. 

Auch Fernbusse müssen rentabel fahren

Langfristig kann sich Flixbus allerdings keine Dumpingpreise leisten, denn es müssen Fahrer, Treibstoffe und Wartungskosten bezahlt werden. Die Fahrpreise müssen auf lange Sicht den Kosten ebenso gerecht werden wie den genannten Mitbewerbern, nur so kann das Geschäftsmodell von Flixbus Bestand haben. 

Auch das derzeitige Monopol kann der Anbieter nicht auf unbeschränkte Zeit beanspruchen. Angesichts kostengünstiger Möglichkeiten zur Unternehmensgründung kann ein neuer Konkurrent jederzeit Fernbusse auf die Straßen schicken. Er muss nicht einmal eigene Busse erwerben oder leasen, sondern kann für den Service auf seinen Linien geeignete Subunternehmer und deren Fahrzeuge einsetzen. Flixbus muss jederzeit mit Konkurrenz aus Deutschland oder dem europäischen Ausland rechnen, die Preisgestaltung wird daher zu einem Balanceakt zwischen Kostendeckung und Behauptung des Marktanteils. 

Nicht wenige Autobesitzer haben zudem Busreisen als ökologisch sinnvollere Variante erkannt."

Trotz allem sind Fernbusse auf Erfolgskurs

Es darf vernachlässigt werden, ob die Liberalisierung des Fernbus-Marktes gescheitert oder gar als Fehler zu betrachten ist. Wichtig ist vor allem, dass das Angebot von Millionen Reisenden angenommen wird. Mehr als 21 Millionen Menschen sind 2015 mit dem Fernbus gefahren, ohne dass die Bahn sinkende Nachfrage verzeichnet hätte.

Es ist also dem Geschäftsmodell Fernbusse zu verdanken, dass sich mehr Verbraucher wieder Reisen leisten können. Nicht wenige Autobesitzer haben zudem Busreisen als ökologisch sinnvollere Variante erkannt und ihr Fahrzeug zu Hause stehen lassen. Flixbus ist bei allem Erfolg nur ein temporärer Monopolist, der seinen rasanten Aufstieg einem finanzstarken Investor sowie zahlreichen Fehlern der Konkurrenz verdankt.

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