Der Goldpreis bewegt sich auf Rekordniveau

Neue Höchststände Nun noch in Gold investieren?

Wer hätte das gedacht - der Goldpreis bewegt sich auf Rekordniveau, zumindest in Euro gerechnet. Um 1.600 Euro muss man derzeit für die Feinunze bezahlen - so viel wie noch nie! Auf Jahressicht hat der Goldpreis um 30 Prozent zugelegt. Lohnt sich jetzt noch ein Einstieg?

Kaufe nicht, wenn die Preise am höchsten sind, lautet eine alte Regel. Das Dumme ist nur, dass man bei Börsenkursen nie weiß, ob der Höchststand schon erreicht ist oder die Kursrallye weitergeht. Es fehlt daher nicht an Versuchen, die weitere Kursentwicklung vorherzusagen. Für solche Prognosen kommen ausgefeilte Methoden zum Einsatz. Treffsicher sind sie trotzdem nicht. Das gilt auch im Hinblick auf den Goldpreis.

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Großinvestoren treiben den Goldpreis

Genauer analysieren lassen sich dagegen die Ursachen für den derzeitigen Gold-Hype. Da ist zunächst eine technische Erklärung: der schwache Euro. Spätestens seit Jahresbeginn befindet sich der Euro gegenüber dem US-Dollar auf Talfahrt. Da Gold international auf Dollarbasis gehandelt wird, bedeutet das - in Euro gerechnet - automatisch einen währungsbedingten Preisanstieg. In Dollar gerechnet hat Gold seine Höchststände von 2011 noch nicht wieder erreicht, immerhin hat auch hier der Goldpreis in den letzten 12 Monaten um gut 20 Prozent zugelegt.

Verantwortlich dafür sind zum erheblichen Teil Großinvestoren, die seit einiger Zeit wieder in größerem Umfang in Gold-ETCs investieren - Wertpapiere, die den Goldpreis nachvollziehen und eine Alternative zum physischen Golderwerb darstellen. Solche Investoren hatten sich nach der Beruhigung der Euro-Krise lange vom Markt zurückgezogen und kehren jetzt in einer Zeit wachsender Unsicherheit über die weitere Wirtschafts- und Währungsentwicklung zurück. Verstärkt wurde dies zuletzt durch den Corona-Virus, dessen Negativeffekte für die Weltwirtschaft sich immer deutlicher abzeichnen.

Mag auch Gold keine laufenden Erträge abwerfen, Negativzinsen sind hier nicht zu befürchten."

Flucht in Gold nicht angebracht

Aber auch Privatanleger setzen vermehrt auf das gelbe Edelmetall. Sie sind getrieben durch den nach wie vor herrschenden Anlagenotstand und der Furcht vor Negativzinsen, die immer weiter um sich greift. Mag auch Gold keine laufenden Erträge abwerfen, Negativzinsen sind hier nicht zu befürchten.

Trotzdem ist eine massive "Flucht in Gold" kein probates Mittel, um dem Anlagenotstand zu begegnen. Ein ausgewogener Mix aus Investments in verschiedenen Anlageklassen bleibt das Mittel der Wahl. Darin hat auch - weitgehend unabhängig von Preisentwicklungen - Gold einen (begrenzten) Platz.

Podcast zum Thema Edel- und Technologiemetalle in jeweils zwei Teilen

Hierzu empfehlen wir Ihnen den GFMS Nentwig Podcast „Edel- und Technologiemetalle.“ Hier können Sie reinhören:


Teil 1 und Teil 2

 

 

Autor: Jürgen E. Nentwig, juergen.nentwig@gfmsnentwig.de

 

 

 

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