Die Trump'schen Strafzölle und internationale Handelsstreitigkeiten verunsichern

Renditeabstand von kurz- zu langfristig Flache Zinskurve deutet auf Rezession hin

Normalerweise steigen die Anleihe-Renditen, je länger die (Rest-)Laufzeit ist. Man spricht dann von einer steigenden Zinskurve. Die höhere Rendite ist der Preis dafür, dass Anleger länger bereit sind, auf die Verfügung über ihr Geld zu verzichten. Abflachungen der Zinskurve sind ein Indiz dafür, dass am Markt "am langen Ende" mit sinkenden Zinsen gerechnet wird.

Das geht oft mit einer befürchteten Verschlechterung der Wirtschaftslage einher. Demzufolge müsste man sich über die weitere wirtschaftliche Entwicklung in den USA Gedanken machen. Denn hier nähern sich die kurzfristigen und langfristigen Anleihe-Renditen deutlich an.

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Warum die Zinskurve flacher wird

Dieser Prozess ist schon länger zu beobachten - spätestens seit die US-Notenbank Fed damit begonnen hat, die Leitzinsen schrittweise anzuheben. Seither sind die kurzfristigen Anleihe-Renditen in den USA deutlich gestiegen, die längerfristigen Renditen haben sich zwar auch nach oben bewegt, aber längst nicht so stark. Zuletzt ist der Abstand bei den Renditen zehnjähriger und zweijähriger US-Staatsanleihen unter 0,28 Prozentpunkte abgesunken, was für Aufmerksamkeit sorgte. 

Seit Mai sind die Renditen der "Zehnjährigen" sogar rückläufig, zuletzt lagen sie im Schnitt bei 2,84 Prozent, in der zweiten Mai-Hälfte hatten sie sich noch über der Drei-Prozent-Marke bewegt. Gründe für diesen "Verfall" gibt es viele. Manche sehen die Ursache in gedämpften Erwartungen bezüglich der Weltkonjunktur. Die Trump'schen Strafzölle und internationale Handelsstreitigkeiten verunsichern. Andere halten den verstärkten Kapitalzufluss in die USA als "sicheren Hafen" und die damit verbundene höhere Nachfrage nach US-Staatsanleihen für verantwortlich. 

Noch gibt es derzeit keine Anzeichen, dass sich die US-Wirtschaft abkühlt. Experten rechnen sogar mit einer Fortsetzung des Aufschwungs wenigstens bis 2020." 

Inverse Zinsstruktur wäre sicheres Rezessions-Signal 

Noch gibt es derzeit keine Anzeichen, dass sich die US-Wirtschaft abkühlt. Experten rechnen sogar mit einer Fortsetzung des Aufschwungs wenigstens bis 2020. Insofern wird die Abflachung der Zinskurve zwar wahrgenommen, aber nicht dramatisiert. 

Das würde sich sicher ändern, wenn es zu einer inversen Zinskurve käme. In einer solchen Konstellation sind die längerfristigen Renditen niedriger als die kurzfristigen. Inverse Zinskurven gelten als ziemlich sicheres Rezessions-Signal. 

In den letzten 60 Jahren gab es in der US-Wirtschaft zehn Rezessions-Phasen. In neun davon ging dem Abschwung eine inverse Zinskurve voraus. Aufschwünge nach inversen Zinsstrukturen gab es dagegen nie. 

Das erklärt, warum eine gewisse Nervosität auftritt, wenn die Zinskurve sich dem "Gleichstand" nähert und "umzukippen" droht.

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