Trotz Crash-Angst Garantien braucht man in der Altersvorsorge nicht
Es sind unsichere Zeiten: Krieg mitten in Europa mit Eskalationspotential, Corona-Nachwirkungen, gestörte Lieferketten, eine Inflation wie seit Jahrzehnten nicht, schwächelndes Wachstum mit Rezessionsgefahr, Einbrüche an den Börsen - die Liste ließe sich fortsetzen.
Da verwundert es nicht, wenn viele Anleger ein ungutes Gefühl beschleicht - mussten sie doch schon in den vergangenen Jahren oft Negativrenditen hinnehmen. Eine Altersvorsorge mit Perspektive aufzubauen wird vor diesem Hintergrund zur Kunst. Und es wächst die Sehnsucht nach Sicherheit. Die versprechen Garantien bei vielen Vorsorgeprodukten. Doch wie sinnvoll sind sie wirklich?
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Garantien kosten Rendite
Garantieversprechen findet man vor allem bei Lebens- und Rentenversicherungen "neuen Stils" sowie bei diversen Fondsprodukten. Sie sollen einen bestimmten Mindesterfolg oder zumindest Kapitalerhalt unabhängig von der Lage an den Finanzmärkten sicherstellen. Die Garantiemodelle sind ebenso vielfältig wie ihre technische Umsetzung. Gemeinsam ist allen Modellen eins: der Anleger muss für die Sicherheit zahlen, der Preis ist ein teilweiser Renditeverzicht. Vorsorgeprodukte mit Garantie besitzen durchweg niedrigere Renditeerwartungen als solche ohne.
Es stellt sich daher die Frage, ob die Garantie wirklich notwendig ist - oder anders ausgedrückt: ob sie ihren Preis tatsächlich wert ist. Zweifel daran sind angebracht. Bei Sparen für die Altersvorsorge geht es durchweg um langfristige Anlagen mit zum Teil jahrzehntelangem regelmäßigem Kapitalaufbau. Selbst wenn das rein aktienbasiert geschieht, hält sich das Risiko in Grenzen. Zum einen kann durch Risikostreuung ein Risikominderungseffekt erzielt werden, zum anderen gleichen sich Börsenschwankungen im Zeitablauf erfahrungsgemäß aus. Selbst Crash-bedingte Einbrüche sind in der Vergangenheit stets wieder mehr als aufgeholt worden.
Bei Sparen für die Altersvorsorge geht es um langfristige Anlagen mit zum Teil jahrzehntelangem regelmäßigem Kapitalaufbau.
Statistische Untersuchungen und logischer Menschenverstand
Die Wahrscheinlichkeit nur den nominalen Kapitalerhalt oder Kapitalverluste zu realisieren, ist daher über lange Zeiträume sehr gering. Das bestätigen nicht nur viele statistische Untersuchungen, bei denen unterschiedlichste Zeiträume und Szenarien untersucht wurden, sondern auch der logische Menschenverstand. Die Aktienrenditen werden durch Kursgewinne und Dividenden bestimmt. Beides setzt Unternehmensgewinne voraus.
Diese hängen wiederum von der Preisentwicklung und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung - ausgedrückt im Wirtschaftswachstum - ab. Der Garantiefall würde eintreten, wenn im gesamten - oft Jahrzehnte dauernden - Anlagezeitraum unter dem Strich keinerlei Gewinn aufgrund von Null-Inflation und wirtschaftlicher Stagnation erzielt würde. Das ist bei einem breit gestreuten Aktieninvestment kaum zu erwarten. Fazit: Garantien braucht man nicht wirklich.
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