2014 endeten 3.400 Immobilienträume in Versteigerungen

Der Immobilien-Wunsch der Deutschen Gefährdet das Eigenheim die Existenz?

Der zunehmende Immobilien-Wunsch vieler deutscher Verbraucher kann Gefahren bergen: Gefährdet das Eigenheim die Existenz? Niedrige Zinsen verführen viele zu einem Immobilienerwerb auf dem Land, doch knappe Kalkulation und unvorhersehbare Ereignisse lassen nicht wenige Vorhaben zu Albträumen werden.

Bereits unsere Vorfahren hatten eine Vorliebe für beständige Sachwerte; das Eigenheim im Grünen war für sie jedoch ein oft unerreichbares Lebensziel. Die neue Generation folgt diesem Trend und lässt dabei oft die Gefahren und Stolpersteine außer Acht, die heutzutage mit Immobilien in ländlicher Idylle einhergehen. Die Innenstädte deutscher Metropolen bieten keine für Normalverdiener erschwinglichen Bauplätze, Wohnungen oder Häuser mehr. Das eigene Heim auf dem Land erscheint als sinnvolle Geldanlage, der einzige Ausweg in eine selbstbestimmte Zukunft zu sein. Allerdings trügt der Schein.

Das Eigenheim - Sicherheit mit Hindernissen

Gerade, wenn Sie und Ihr Partner knapp kalkulieren müssen und deswegen die günstigeren ländlichen Lagen favorisieren, sollten Sie im Vorfeld den damit verbundenen Nachteilen besondere Aufmerksamkeit schenken. Immobilien auf dem Land bedeuten oft weniger Freizeitangebote, lange Fahrten zur Arbeit und nachlassender Kontakt zu früheren Freunden. Die Nachteile treten meist schleichend in Erscheinung, können aber auf lange Sicht unüberwindbare Gegensätze in der Partnerschaft hervorbringen. 

Ein weiterer Faktor für vorprogrammierte Beziehungsstörungen ist die knappe Kalkulation beim gewünschten Eigenheim. Zum einen werden die Nebenkosten unterschätzt, die über die Finanzierung hinaus anfallen, zum anderen kann sich der Bau jederzeit verteuern. Selbstverständlich sind Immobilien Sachwerte, die Sicherheiten anbieten, sofern Sie genügend Geldreserven zur Verfügung haben. Experten empfehlen über das Eigenkapital zur Finanzierung hinaus etwa sechs Monatsgehälter als Puffer für unerwartete Belastungen, zudem müssen Sie die Grunderwerbsteuer und andere Nebenkosten aus eigener Tasche begleichen. 

Die Zinsen bleiben nicht ewig niedrig

Aktuell kostet eine Immobilien-Finanzierung kaum mehr als zwei Prozent. Aber die Bank ist nur für zehn bis 15 Jahre an den günstigen Zinssatz gebunden und das Anschlussdarlehen wird vermutlich wesentlich teurer. Unterm Strich bedeutet ein Hauskauf enorme Belastungen für die Ehe über 20 oder gar 30 Jahre. Sie sollten über den Eigenheimerwerb hinaus Ihre Bedürfnisse nicht zu sehr einschränken müssen, denn andauernde Entbehrungen sind der Grund für zahlreiche Scheidungen. 

Niedrige Zinsen verführen viele zu einem Immobilienerwerb."

Die Zwangsversteigerung als verlustreiches Ende des Immobilientraums

Zu den bereits erwähnten Fallen beim Immobilien-Erwerb können jederzeit unerwartete Ereignisse wie Unfall, Krankheit oder Arbeitslosigkeit kommen. Wenn Sie dafür keine Reserven aufgebaut haben, endet Ihr Traum vom Eigenheim unweigerlich in der Zwangsversteigerung. Und die bringt niemals den Betrag ein, den Sie bei einem normalen Verkauf erzielen würden. Allein im Jahr 2014 endeten 3.400 Immobilienträume in Versteigerungen, wobei die Nebenkosten immer an den Betroffenen hängen bleiben. 

Wir wollen Sie mit diesem Beitrag nicht von der Umsetzung Ihres Traums abhalten. Sie sollten sich lediglich nicht von den günstigen Zinsen zu einem übereilten Eigenheim-Abenteuer hinreißen lassen, aus dem Sie bei zu knapper Kalkulation nur mit Verlusten herauskommen.

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