Serie Geschichte: Hard- und Software prägen uns Geschichte des Computers
Ein Leben ohne Computer ist mittlerweile kaum mehr vorstellbar. Es gibt praktisch keinen Bereich, in dem die elektronische Datenverarbeitung heute nicht eine wichtige Rolle spielt. Nach der industriellen Revolution ist das Computer-Zeitalter die zweite Umwälzung der Neuzeit, die den Alltag der Menschen nachhaltig verändert hat.
Wer heute selbstverständlich mit PC und Laptop umgeht, das Internet oder die Apps auf seinem Smartphone nutzt, kann nur schwer nachvollziehen, dass alle diese Möglichkeiten noch vor wenigen Jahrzehnten wie Zukunftsmusik erschienen. Nur eine Generation früher stellte der Computer für den Hausgebrauch die absolute Ausnahme dar. Internet, Handy oder Smartphone waren völlig unbekannt.
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Die ersten Rechner füllten noch Räume
Das macht den dramatischen Wandel deutlich, der zwischenzeitlich stattgefunden hat. Die Geschichte des Computers beginnt eigentlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Der erste vollelektronische Universalrechner "Electronical Numerical Integrator and Computer" (ENIAC) wurde 1946 in den USA entwickelt, in Deutschland war Konrad Zuse Pionier auf diesem Gebiet, dessen bereits 1941 entwickelter Rechner allerdings noch nicht vollelektronisch arbeitete. Die kommerzielle Rechner-Produktion in Serienfertigung setzte dann in den 1950er Jahren ein. Diese Modelle taugten allerdings nicht für die private Nutzung. Sie waren für den Einsatz in Unternehmen und Behörden gedacht und füllten damals ganze Räume.
Vom Mikroprozessor zum World Wide Web
Einen entscheidenden Fortschritt brachte die Erfindung des Mikroprozessors Anfang der 1970er Jahre. Durch die Massenfertigung und den Einsatz von Mikroprozessoren war es möglich, die Rechnerkapazitäten dramatisch zu steigern. Die Geräte konnten dadurch gleichzeitig immer kleiner werden. Das war die wesentliche Voraussetzung für den PC zu Hause. 1975 wurde Microsoft von Bill Gates gegründet, dessen Unternehmen die weitere Entwicklung privater und geschäftlicher Anwendungen nachhaltig prägen sollte. Im gleichen Jahr brachte IBM den ersten tragbaren Computer auf den Markt. Der IBM 500 wog damals noch 25 Kilogramm. 1976 ging Apple an den Start und 1977 kam mit "Wordstar" das erste Textverarbeitungsprogramm auf den Markt.
1975 wurde Microsoft von Bill Gates gegründet, dessen Unternehmen die weitere Entwicklung nachhaltig prägen sollte."
Seither gibt es eine immer klarere Unterscheidung von Hardware und Software. Bei den ersten Computern bildete beides noch eine Einheit. Einen Quantensprung bedeutete das von Bill Gates 1981 auf den Markt gebrachte Betriebssystem MS-DOS. In den 1990er Jahren setzte dann der Siegeszug des Internet ein. Mehrere Computer miteinander zu vernetzen und damit einen besseren Daten- und Informationsaustausch zu ermöglichen, war zunächst eine Lösung für Universitäten.
Die Kommerzialisierung und Anwendung im außeruniversitären Bereich eröffnete dann neue Dimensionen und eine bis heute ungebrochene Dynamik. Die Potentiale des Computers und der Kommunikations- und Informationstechnologie sind noch längst nicht ausgeschöpft.
von Matthias Böttcher