Lyxor verlangt nur noch 0,04% Harter Preiskampf bei ETFs
ETFs gelten gemeinhin nicht nur wegen ihres Konstruktionsprinzips - der Indexnachbildung - als lohnendes Investment, sondern auch im Hinblick auf die niedrigen Kosten. Sie machen nur einen Bruchteil der Kosten herkömmlicher Fonds aus. Die Schere könnte dabei künftig noch weiter auseinanderklaffen. Denn bei ETFs tobt ein Preiskampf; das drückt die Gebühren nach unten - bis fast auf Null.
Die jüngste Runde im Preiskampf hat der ETF-Anbieter Lyxor eingeläutet. Im Rahmen der sogenannten Lyxor Core Range sind jetzt insgesamt 15 ETFs erhältlich, die eine extrem niedrige Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio = TER) aufweisen. Es handelt sich um Standard-Produkte, die sich auf gängige Aktien- und Rentenindizes beziehen. Bei elf schon bestehenden Fonds wurden die Preise gesenkt. Neun haben eine TER von 0,09 Prozent, vier liegen leicht darüber. Zwei neue ETFs auf amerikanische und britische Aktien kosten sogar nur noch 0,04 Prozent. Das ist - zumindest aktuell - unschlagbar günstig.
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Normale Fonds kosten das Zehn- bis Zwanzigfache
In der TER werden die jährliche Managementgebühr, die Depotbankgebühr sowie die sonstigen mit der Fondsverwaltung anfallenden laufenden Betriebskosten abgebildet. Sie bewegt sich bei herkömmlichen Aktienfonds in einer Größenordnung von 1,6 Prozent, bei Rentenfonds bei 0,9 Prozent.
Das ist das Zehn- bis Zwanzigfache der Kosten beim Lyxor-"Sonderangebot". Die TER zeigt dabei nicht alle Fondskosten. So bleiben bei klassischen Fonds u.a. die Ausgabe- und Rücknahmeaufschläge außen vor, bei ETFs die Transaktionskosten des Börsenhandels und die Kosten der Depotverwahrung.
In der Regel sprechen aber auch diese Kosten mehr für ETFs als für "normale" Fonds.
Bei ETFs tobt ein Preiskampf, das drückt die Gebühren nach unten - bis fast auf Null."
Ob 0,04 Prozent das letzte Wort ist, muss die weitere Marktentwicklung zeigen. Bisher lag die Untergrenze bei 0,05 Prozent.
Bei der "Preisfindung" bewegen sich die ETF-Anbieter in einem Spagat zwischen den Erfordernissen des Wettbewerbs und der Notwendigkeit, mit ETFs auch noch etwas zu verdienen.
Das spricht gegen ganz "kostenlose" ETFs.