Der Immobilien-Boom in Deutschland scheint nicht abzuebben

Verband deutscher Pfandbriefbanken (VdP) Immobilienpreise steigen immer schneller

Der Immobilien-Boom in Deutschland scheint nicht abzuebben - im Gegenteil, die Preisdynamik hat sich sogar beschleunigt. Das zeigt eine Analyse des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (VdP). Danach war der Preisanstieg bei Immobilien im dritten Quartal 2017 so stark wie seit 2006 nicht.

Interessanterweise ist die Preisbeschleunigung in fast allen Marktsegmenten festzustellen. Während sich Wohnimmobilien um 7,8 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum verteuerten, betrug der Preisanstieg bei Gewerbeobjekten 7,2 Prozent. Am stärksten sind Mehrfamilienhäuser und Büroflächen angezogen - um 9,2 Prozent bzw. 9,5 Prozent. Mit 7,4 Prozent Teuerung liegen Eigentumswohnungen im Schnitt. Etwas moderater war der Preisanstieg bei Ein- und Zweifamilienhäusern: 5,6 Prozent. Am schwächsten haben sich Einzelhandelsflächen mit 2,5 Prozent Plus entwickelt. Hier mögen die Probleme des stationären Handels angesichts von E-Commerce eine Rolle spielen.

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Die VdP-Zahlen weisen darauf hin, dass bei den Immobilienpreisen keine Trendwende existiert. Noch im Frühjahr war von einigen Experten eine allmähliche Abschwächung des Immobilien-Booms vorhergesagt worden. Einige warnten sogar vor drastischen Preiseinbrüchen. Das hat die Käufer aber offensichtlich nicht beeindruckt. Es wird munter weiter nach Immobilien gesucht und das nötige "Kleingeld" ist wohl auch vorhanden. 

Hoffnung auf Wertsteigerungen kann trügerisch sein

Tatsächlich haben sich die Rahmenbedingungen für Immobilien-Investment in den letzten zwölf Monaten kaum verändert. Eine gute Konjunktur beschert Kaufinteressenten steigende Einkommen, der Drang in die Städte hält unvermindert an und Finanzierungen sind nach wie vor äußerst günstig. 

Eine gute Konjunktur beschert Kaufinteressenten steigende Einkommen, der Drang in die Städte hält unvermindert an und Finanzierungen sind nach wie vor äußerst günstig."

Dafür sorgt alleine schon die EZB, die unbeirrt an ihrer Politik des billigen Geldes festhält und allenfalls leichte Modifikationen in Aussicht stellt. Der Leitzins verharrt noch länger auf Nullniveau. Aus diesem Grund fehlt es auch nach wie vor an rentierlichen verzinslichen Geldanlagen. Das erklärt, warum Immobilien trotz inzwischen niedriger Renditen weiter gefragt sind. 

Käufer akzeptieren angesichts des herrschenden Anlagenotstands, wenn ihr Objekt im Verhältnis zum investierten Kapital nur wenig abwirft. Viele hoffen wohl auch auf Wertsteigerungen im Zeitablauf. Diese Hoffnung kann sich allerdings als trügerisch erweisen. Denn trotz des aktuellen "Runs" auf Immobilien sind immer weiter steigende Preise keine Selbstverständlichkeit. In einigen "heißen" Immobilienmärkten wie Berlin, München oder Hamburg droht bereits eine Blasenbildung. Erfahrungsgemäß platzen Blasen irgendwann. 

Nicht auf den fahrenden Zug aufspringen 

Es gibt daher auch Argumente, nicht auf den fahrenden Immobilien-Zug aufzuspringen. Späteinsteiger könnten dabei den richtigen Zeitpunkt verpassen. Zumindest sollten Investments sehr gut überlegt sein. Das betreffende Objekt ist genau unter die Lupe zu nehmen. Auch Risikostreuung ist angezeigt. Mit einem offenen Immobilienfonds fährt es sich in dieser Hinsicht besser.

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