Kein Zusammenhang zwischen Goldpreis und Krisen

Illusionen und Emotionen spielen mit Ist Gold wirklich die sicherste Anlage?

Gold hat für viele Anleger immer noch den Nimbus der Wertsicherheit und einer Zufluchtsmöglichkeit in unsicheren Zeiten. Betrachtet man die tatsächliche Entwicklung des Goldpreises, verliert das gelbe Edelmetall allerdings viel von seinem Glanz.

Eigentlich gäbe es derzeit genug Anlass für steigende Goldpreise. Seit dem von Donald Trump entfachten Handelsstreit haben sich die Aussichten der Weltwirtschaft eingetrübt. Der IWF sieht bereits eine Abschwächung des Wachstums in wichtigen Industrieländern. Auch sonst gibt der Kurs des US-Präsidenten Rätsel auf und sorgt rund um den Globus für Unsicherheiten. Die EU als Feind der USA, Austritt aus der Nato, eine neue Freundschaft mit Russland, ein harter Anti-Iran-Kurs - nichts scheint unmöglich.

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Kein Zusammenhang zwischen Goldpreis und Krisen 

Den Goldpreis hat das bisher kaum berührt - in den letzten Wochen ist der Kurs sogar gefallen. Auf Jahressicht war Gold - sowohl auf Dollar- als auch auf Euro-Basis - Mitte Februar am teuersten. Mit gut 1.200 Dollar bzw. 1.000 Euro pro Feinunze notiert das Edelmetall gegenüber seinen Februar-Höchstwerten heute rund 10 Prozent tiefer. Das steht im krassen Gegensatz zur politisch-ökonomischen Gesamtlage. Es zeigt sich einmal mehr, dass es keinen strengen Zusammenhang zwischen Goldpreis und Krisenstimmung gibt. Von daher erscheint es fragwürdig, jetzt in Erwartung zunehmender Unsicherheit auf steigende Goldpreise zu setzen. 

Tatsächlich zeigen längerfristige Untersuchungen kaum eine Korrelation zwischen dem Goldpreis und politischen Krisen, Aktien-Crashs, ökonomischen Einbrüchen oder der Inflation. Gold notiert weitgehend unabhängig davon, was damit zusammenhängt, dass neben dem Wunsch nach Wertbeständigkeit und Sicherheit auch noch viele andere Faktoren Angebot und Nachfrage bestimmen. Dazu gehören zum Beispiel die Förderpolitik der Förderländer, das Verhalten der Zentralbanken, spekulative Einflüsse, der Bedarf an Goldschmuck und vieles mehr. Da fallen zuverlässige Prognosen schwer. 

Tatsächlich zeigen längerfristige Untersuchungen kaum eine Korrelation zwischen dem Goldpreis und politischen Krisen."

Wann Gold Sinn macht 

Es besteht daher auch kein Anlass, jetzt verstärkt auf Gold zu setzen. Dessen größter Nachteil ist nach wie vor, dass es keine regelmäßigen Kapitalerträge bringt. 

Die Rendite wird alleine durch die - höchst unsichere - Preisentwicklung bestimmt. Was ist dann eigentlich der Wert des Goldes im Vermögensportfolio? Letztlich zählt nur sein Risikostreuungs-Effekt. 

Hier kann die  "Unabhängigkeit" des Goldes von anderen Wertentwicklungen das Gesamtrisiko des Portfolios reduzieren helfen. In diesem Kontext macht ein Gold-Investment durchaus Sinn.

 

Autor: Manfred Gassner

 

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