Bundesbürger setzen beim Sparen vor allem auf Sicherheit

Deutsche sind gar nicht so risikoscheu Je älter, desto mehr Aktien im Depot

Das Geldvermögen der Deutschen hat bis Mitte 2018 weiter zugenommen und 5.977 Mrd. Euro erreicht. Das geht aus einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Meldung der Bundesbank hervor. Gegenüber den ersten drei Monaten dieses Jahres bedeutet das einen Zuwachs um ca. 80 Mrd. Euro bzw. 1,4 Prozent.

Mehr als die Hälfte des zusätzlichen Vermögens - 43 Mrd. Euro - entfiel demnach auf Bargeld und Bankeinlagen. 18 Mrd. Euro wurden in Versicherungen angespart. Damit verbleibt für die übrigen Anlageformen (Aktien, Rentenpapiere, Investmentfonds) ein vergleichsweise bescheidener Anteil von 19 Mrd. Euro bzw. knapp 24 Prozent. Einmal mehr scheint sich die Einschätzung zu bestätigen, dass die Bundesbürger vor allem auf Sicherheit setzen - im Zweifel auf Oma's Sparstrumpf, denn nichts anderes bedeutet Bargeld-Haltung.

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Im Nationenvergleich: mehr Bankeinlagen, aber nicht weniger Risiko

Real betrachtet rentieren solche Anlagen unter Null, erleiden also im Zeitablauf einen Vermögensverlust durch Inflation. Bei Bargeld leuchtet das wegen der fehlenden Verzinsung unmittelbar ein. Aber auch Bankeinlagen bieten mit ihren mageren Zinssätzen längst keinen Inflationsausgleich mehr. Dennoch wäre es nicht richtig, deutschen Anlegern eine besonders ausgeprägte Risikoscheu zu unterstellen. International gesehen unterscheidet sich ihr Anlageverhalten gar nicht so dramatisch von anderen Völkern. 

Zwar ist der Anteil der Bankeinlagen am Geldvermögen bei uns höher als zum Beispiel bei Briten oder Franzosen. Rechnet man aber andere niedrig rentierliche, dafür sichere Anlagen wie Versicherungen oder Pensionszusagen dazu, sind bei allen drei Nationen rund 80 Prozent der Ersparnisse "sicher" angelegt. Die Deutschen sind hier nicht risikofreudiger, aber auch nicht risikoscheuer. Nach einer Untersuchung der Deutschen Bank ist - Stand 2017 - insgesamt rund ein Siebtel des Geldvermögens hierzulande in Wertpapieren investiert, ein Großteil davon direkt oder indirekt in Aktien. 

Je höher das Einkommen ist, umso höher ist auch die Bereitschaft zum Aktienkauf."

Das Einkommen macht Aktionäre

Drei Mio. Bundesbürger halten danach unmittelbar Aktien im Depot, fünf Mio. engagieren sich mittelbar über Aktienfonds und zwei Mio. wählen eine Kombination aus beidem. 

Der Aktienanteil ist im Westen größer als im Osten und jeder dritte deutsche Aktionär ist jenseits der 60. 

Ältere Bundesbürger haben einfach länger Gelegenheit gehabt, Aktienvermögen aufzubauen - nicht selten wurden Aktienbestände durch Belegschaftsaktien begründet.

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