Die Krise und ihre Folgen Kleine Betriebe fühlen sich allein gelassen

Gerade für viele Klein- und Kleinstunternehmen ist die staatlich verordnete Zwangspause eine Existenzfrage. Sie sind auf Umsätze angewiesen. Ohne Einnahmen sind die oft schmalen Reserven schnell aufgebraucht und es droht die Insolvenz. Denn Mieten, Löhne und sonstige Verpflichtungen laufen weiter, während Kunden und Aufträge wegbleiben. Monatelang durchhalten - das können nur die wenigsten.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Geschenktes Geld vom Staat - reicht das?

Die Bundesregierung hat jetzt ein Hilfspaket für Wirtschaft und Arbeitnehmer geschnürt, das in seinem Volumen beispiellos ist. Auf mehrere hundert Milliarden Euro belaufen sich die geplanten Hilfen - ein Mix aus Zuschüssen, Garantien, Bürgschaften, günstigen Krediten und weiteren Erleichterungen. Auch an die Kleinunternehmen und sogenannten Solo-Selbstständigen hat die Bundesregierung gedacht. Bis zu 50 Milliarden Euro sollen für sie in Form von Zuschüssen bereitgestellt werden.

Zuschüsse sind quasi geschenktes Geld vom Staat. Sie müssen nicht zurückgezahlt werden. Für Betriebe bis 5 Mitarbeiter ist eine Einmalzahlung von bis zu 9.000 Euro vorgesehen, werden bis zu 10 Mitarbeiter beschäftigt, sind bis zu 15.000 Euro möglich. Als Zeitraum für die Förderung sind drei Monate angepeilt. Die Auszahlung soll "unbürokratisch" über die Landesförderbanken erfolgen. Wie das genau ablaufen soll, steht aber noch nicht fest. Die Maßnahmen sind nicht mal parlamentarisch beschlossen und die Förderinstitute brechen jetzt schon unter einer Anfrageflut zusammen.

Für Betriebe bis 5 Mitarbeiter sind Zuschüsse von bis zu 9.000 Euro vorgesehen."

Je länger der Stillstand dauert, umso schlimmer

Ebenso wenig ist sicher, ob ein paar tausend Euro reichen werden, um die Durststrecke zu bewältigen. Für die im Hilfspaket ebenfalls enthaltenen erweiterten Förderkredite fehlen vielen Kleinbetrieben die Voraussetzungen. Sie könnten Zins und Tilgung überdies kaum leisten. Außerdem gilt hier nach wie vor das übliche Procedere für eine Kreditvergabe - mit Nachweisen und belegter Kreditwürdigkeit. Bis zur Kreditvergabe vergehen Wochen - solange können viele Kleinbetriebe nicht warten. Ihre Existenz steht vorher auf dem Spiel.

Und so fühlt sich mancher Kleinunternehmer und Solo-Selbstständiger trotz der in Aussicht gestellten staatlichen Hilfe im Stich gelassen. Je länger der Stillstand andauert, umso dramatischer wird die Situation. Die Folgen könnten verheerend sein.