Naturgemäß ist es für Privatinvestoren schwierig, sich direkt in sozialen Unternehmen zu engagieren

Der weise Anleger will Erfolg und Sinnhaftigkeit Knifflig, ein Sozialunternehmen zu bewerten

Der Trend zur Nachhaltigkeit setzt sich auch in der Finanzbranche durch: Anleger orientieren sich immer mehr an ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien, wenn sie ihre Investments platzieren - Rendite ist dann Nebensache.

Es gibt sie, die Erfolgsgeschichten, die auf besonders sozialen Konzepten fußen - allerdings sind sie noch die Ausnahme. Dass ein Michael Burry, der unter dem Asperger-Syndrom leidet und seine daraus resultierenden besonderen Fähigkeiten als Manager eines Hedgefonds einsetzt, bereits 2007 die enormen Risiken auf dem US-amerikanischen Immobilienmarkt erkennen konnte, dürfte einer dieser Glücksfälle sein. Er konnte die richtigen Schlüsse ziehen und Gewinne aus der Misere anderer ziehen - eine Regel lässt sich daraus jedoch nicht ableiten.

Ein noch zaghafter Trend: Impact Investing

Trotzdem gibt es Firmen, die sich die analytischen Stärken von Autisten gezielt zunutze machen, wie beispielsweise der IT-Dienstleister Auticon. Mit Ananda Ventures hat sich wiederum ein relevanter Wagniskapitalgeber dazu entschieden, sich auf Sozialunternehmen zu konzentrieren. Dieses Impact Investing bedeutet unter dem Strich, Gutes zu bewirken und dabei noch eine interessante Rendite zu kassieren.

Hier wird ein Trend aufgegriffen, der hierzulande noch in den Kinderschuhen steckt: Die Projekte werden nach strengen sozialen, ökologischen und ethischen Kriterien ausgewählt. Damit fallen Rüstungskonzerne ebenso durch das Raster wie Tabak- und Alkohol-Hersteller oder ausgemachte Umweltsünder und Unternehmen, die unter fragwürdigen Arbeitsbedingungen produzieren lassen. Allerdings stellt dieses nachhaltige Investieren kein aktives Engagement dar, es sollen Missstände vermieden werden - hier ist eine klare Grenze zum bewussten Impact Investing zu ziehen.

Einige Sozialunternehmen wurden für ihre Ideen bereits ausgezeichnet und gelten als Vorbilder."

Eine Frage der finanziellen Möglichkeiten 

Naturgemäß ist es für Privatinvestoren schwierig, sich direkt in sozialen Unternehmen zu engagieren: Die Mindestinvestitionen liegen bei 100.000 Euro, was die Möglichkeiten der meisten Anleger übersteigen dürfte. Trotzdem verzeichnet dieses wirkungsorientierte Investieren vor allem im angelsächsischen Raum bereits großen Erfolg, was nicht zuletzt der vollkommen anderen Auffassung der Zuständigkeiten geschuldet ist. In Deutschland gilt zunächst der Staat für das Gemeinwohl verantwortlich.

Es bleibt also abzuwarten, ob sich hierzulande die Investitionen in Kindertagesstätten, Software-Entwickler für Demenzerkrankte oder Start-ups, die Sachspenden sammeln und vermitteln, durchsetzen können. Hier spielt die Höhe der Renditen nicht die Hauptrolle, es geht um tragfähige Konzepte, die in der Masse Gewinne einfahren. Einige dieser Sozialunternehmen wurden für ihre Ideen bereits ausgezeichnet und gelten als Vorbilder, die das Entstehen einer neuen Branche fördern sollen. Es gibt auch keine Probleme, die Rentabilität der Fonds zu berechnen. Welche Effekte derartige Sozialunternehmen wirklich erzielen, lässt sich allerdings nur schwer ermitteln. Damit lässt sich auch nicht prognostizieren, welche der Projekte sich nachhaltig durchsetzen - profitieren kann immer nur ein begrenzter Personenkreis.

Falls Anleger ein Investment in soziale Unternehmen tätigen wollen, können sie dazu einen ausgebildeten Fachberater, z.B. Ecoanlageberater ( http://www.ecoanlageberater.de) oder einen Berater des Netzwerkes für Nachhaltige Vermögensberatung (https://www.oekofinanz-21.de/) nutzen.

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