Knappheit bestimmt den Markt Kuriositäten am Goldmarkt
Durch die Corona-Krise hat sich der Papiergoldmarkt stark vom Markt für physisches Gold entkoppelt. Die Aufgelder, die Goldkäufer heute zahlen müssen, sind teilweise höher als zum Höhepunkt der Finanzkrise.
In den vergangenen Tagen wurden nicht nur Toilettenpapier, Nudeln und Konserven gehamstert. Edelmetallhändler erlebten einen Run auf Goldbarren und Münzen. Die Entwicklung der Preise für Papiergold und physisches Gold ist weitgehend entkoppelt. Die wenigen Goldhändler, die noch liefern können, fordern deutliche Aufgelder. Diese sind teilweise höher als zum Hochpunkt der Finanzkrise. Es ist abzusehen, dass das Ende der Fahnenstange nicht erreicht ist. Wer in guten Zeiten einen Teil seines Vermögens in Gold investiert hat, kann sich jetzt entspannt zurücklehnen. Auch in dieser Krise zeigt sich wieder, dass eine sinnvolle Vorsorge nur in guten Zeiten möglich ist.
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Gründe für den überproportionalen Preisanstieg für physisches Gold:
- Inflationsängste und Angst vor einer globalen Krise treiben die Nachfrage in die Höhe.
- Viele Goldminen und Edelmetall-Schmelzen haben die Förderung wegen der Corona-Epidemie eingestellt.
- Transportketten sind unterbrochen und Lieferbeziehungen funktionieren nicht mehr.
- Refinanzierungskosten für Edelmetallleihen sind gestiegen.
- Frachtraten im internationalen Flugverkehr sind im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Krise auf das 10 - 40fache gestiegen.
Was Anleger über Aufgelder wissen sollten
Finanzfachleute bezeichnen die Differenz zwischen dem Verkaufs- und dem Rücknahmepreis eines Vermögenswertes als Aufgeld oder Spread. Bei Edelmetallen ist die Höhe des Aufgeldes vom Gewicht und von der Art des Edelmetalls abhängig. In normalen Zeiten ist das Aufgeld bei Goldbarren relativ klein. Je schwerer der Goldbarren, desto geringer ist die Differenz zwischen Verkaufs- und Rücknahmepreis. Wegen der Knappheit des physischen Goldes kommen gegenwärtig weitere Kosten hinzu, die für kräftige Preisaufschläge sorgen.
Schweizer Goldbarren-Hersteller haben die Produktion von Goldbarren wegen der Corona-Einschränkungen eingestellt. In der Schweiz werden üblicherweise 70 Prozent des Goldes verarbeitet."
Warum ist physisches Gold so knapp?
Die starke Nachfrage hat dafür gesorgt, dass die Vorräte der meisten Edelmetall-Händler zusammengeschmolzen sind. Nachschub ist kaum in Sicht, da viele Minen die Goldförderung vorübergehend beendeten.
Schweizer Goldbarren-Hersteller, wie Argor Heraeus, haben die Produktion von Goldbarren wegen der Corona-Einschränkungen ebenfalls eingestellt.
In der Schweiz werden üblicherweise 70 Prozent des Goldes verarbeitet, das Minen weltweit fördern. Die Goldhändler haben ihren Handel ebenfalls weitgehend gedrosselt. Goldhändler Pro Aurum weist auf seiner Homepage darauf hin, dass die Filialen wegen der Corona-Epidemie geschlossen sind.