Die Deutsche Bank schließt 188 Filialen Lieber Sanierung als Visionen
Die Deutsche Bank hat sich zur umfassenden Sanierung entschlossen, wobei Visionen allerdings wenig Raum erhalten. Dazu werden knapp 200 Filialen geschlossen und als Durchschnittskunde wird Ihre Beratung zukünftig eher digitaler Natur sein.
John Cryan, der Vorstandschef der Deutschen Bank, hat bereits bei der Schweizer UBS gezeigt, dass er Sanierung beherrscht und sein Geschäftsmodell nicht auf die Visionen Dritter stützt. Er schrumpfte in den Krisenjahren 2008/2009 als Finanzvorstand die eidgenössische Großbank auf ein Minimum zusammen und trug so zur Erholung des angeschlagenen Instituts bei. Genau dies wird von ihm jetzt bei der Deutschen Bank erwartet: Die krisengeschüttelte Großbank soll durch schmerzhafte Reformen stabilisiert werden.
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Umfassende Sanierung des deutschen Privat- und Firmenkundengeschäfts
John Cryan stellt sich den Herausforderungen wie anhaltende Niedrigzinsen, zunehmende Regulierung und geändertem Kundenverhalten. Seine Absichten sind nicht von Visionen getragen, sondern bauen auf zielgerichtete Umbaumaßnahmen, an deren Ende eine krisenfeste Deutsche Bank stehen soll.
Als Kunde der Deutschen Bank müssen Sie sich auf 188 weniger Filialen in ganz Deutschland einstellen - jede vierte Niederlassung wird im Zuge der Modernisierung ab 2017 geschlossen. Sie müssten dann unter Umständen eine weiter entfernte Filiale aufsuchen oder Ihre Bankgeschäfte online erledigen. Näheres dazu sollten Sie jedoch bei der Deutschen Bank erfragen, denn die hat sich bislang noch nicht zu regionalen Schließungen geäußert.
Deutschlandweit sieben Beratungszentren
Diese sind im Zuge der Sanierung geplant, obgleich die nachfolgende Beschreibung eher an Visionen erinnert. Die Zentren sollen täglich länger als herkömmliche Filialen geöffnet sein, jedoch können Sie mit den Mitarbeitern ausschließlich auf elektronischem Weg kommunizieren. Als langfristiger Kunde der Deutschen Bank wissen Sie vermutlich, dass bislang jede Veränderung im Privatkundengeschäft mit gewissen Umstellungen verbunden waren. Nach den Vorstellungen der Bank sollen in den Zentren qualifizierte Bankkaufleute private und geschäftliche Kunden per Telefon, Live-Chat oder Videokonferenz beraten.
Sollten Sie zu den wohlhabenderen Kunden der Deutschen Bank gehören, wird Ihnen jedoch weiterhin Beratung in allen Filialen zuteil, in diesem Segment stockt die Bank die Berateranzahl sogar leicht auf.
John Cryan stellt sich den Herausforderungen wie anhaltende Niedrigzinsen, zunehmende Regulierung und geändertem Kundenverhalten."
Die Sanierung kostet 2.500 Menschen ihre Vollzeitstelle
Der Abbau von 2.500 vollwertigen Arbeitsplätzen fällt auch nicht in den Bereich der Visionen, sondern ist die knallharte Realität des Umbaus. Die Bank will damit zwar Kosten einsparen, aber auf betriebsbedingte Kündigungen weitgehend verzichten. John Cryan hat in einer internen Mitteilung an die knapp 46.000 deutschen Mitarbeiter den Arbeitsplatzabbau mit steigenden Kosten bei anhaltenden Niedrigzinsen sowie zunehmenden Regulierungen verteidigt.
Der Betriebsrat steht der Reduzierung von Filialen und Mitarbeitern eher skeptisch gegenüber und freut sich nur eingeschränkt darüber, dass weniger Arbeitsplätze und Niederlassungen wegfallen als eigentlich geplant. Sollten Sie direkt von einer Zweigstellenschließung betroffen sein, könnten Sie sich mehr aufs Onlinebanking verlegen und bei der Geldanlage einen idealerweise unabhängigen Finanzberater aufsuchen.
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