Am 28. Januar notierte die Gamestop-Aktie über 418 Euro

Gamestop hat gezeigt Märkte kann man nicht überlisten

Der Hype um die Gamestop-Aktie, der Ende Januar seinen Höhepunkt fand, um dann in einem jähen Absturz zu enden, hat gezeigt, wie weit sich der Kurs einer Aktie vom "inneren" Wert entfernen kann. Mit einer seriösen Bewertung von Investment-Chancen hatte das nichts mehr zu tun, das war von den Initiatoren des "Kursrauschs" auch nicht beabsichtigt.

Bedenklicher ist, wie viele auf den Zug aufsprangen und den Aufrufen aus dem Netz folgten - ob aus dem Motiv, es einem Hedgefonds mal richtig zu zeigen (wie von den Akteuren beabsichtigt) oder aus eigener Gewinnsucht, sei dahin gestellt. Wer zum rechten Zeitpunkt ein- und wieder ausgestiegen ist, konnte jedenfalls fantastische Gewinne realisieren, andere mussten dramatische Verluste verzeichnen.

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Erträge bestimmen den Aktienwert

Am 28. Januar notierte die Gamestop-Aktie über 418 Euro, ein Dreivierteljahr zuvor hatte sie noch bei 2,40 Euro gestanden, Ende der ersten Februar-Woche bei 50 Euro. Die Kursexplosion mit anschließendem Kollaps vollzog sich innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen. Man kann dies negativ sehen - in dem Sinn, zu welch irrwitzigen Ausschlägen sich der Markt treiben lässt - oder auch positiv: ein künstlich hochgetriebener Kurs hält sich nicht lange und findet bald wieder zum "Normalmaß" zurück.

Ein künstlich hochgetriebener Kurs hält sich nicht lange und findet bald wieder zum "Normalmaß" zurück."

Auf effizienten Märkten mit rational handelnden Akteuren ist das selbstverständlich. In der Realität mangelt es manchmal weniger an Effizienz als an Rationalität. Das gilt zumindest auf kurze Sicht. Ein Kurs, der sich vom tatsächlichen Aktienwert völlig abkoppelt, ist jedoch erfahrungsgemäß nie von Dauer. Langfristig sind die zu erwartenden Erträge der entscheidende wertbestimmende Faktor einer Aktie. Finanztheoretisch errechnet sich der "richtige" Aktienkurs aus den künftigen - auf die Gegenwart abdiskontierten - (Ein-)Zahlungen aus dem Aktienbesitz . Es spielt dabei übrigens eine untergeordnete Rolle, ob diese aus Dividenden oder Kursgewinnen durch Aktienverkauf bestehen.

Moderne Theorie - das CAPM

Da bezüglich künftiger Zahlungen Unsicherheit besteht, muss bei der Bewertung auch das Risiko berücksichtigt werden. Dies geschieht im zuvor bezeichneten Modell über den Diskontsatz. In der modernen Finanztheorie hat man mit dem sogenannten Capital Asset Pricing Model (CAPM) ein noch ausgeklügelteres Modell entwickelt. Dabei wird der Wert einer Aktie in Abhängigkeit von der Marktrendite, vom Verhältnis des spezifischen Aktienrisikos zum Marktrisiko und vom risikofreien Zins gesehen.

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