Ende des Jobwunders in Sicht Massiver Arbeitsplatzabbau allerorten
Der Stellenabbau im Bankensektor nimmt an Fahrt auf, zu groß ist der Druck auf die traditionellen Geldinstitute. Junge FinTechs drängen auf den Markt und kapern erfolgreich die Geschäftsmodelle.
Seit 1997 ist die Beschäftigtenzahl im deutschen Bankensektor von 765.000 auf 565.000 gesunken, allein 2018 wurden 32.000 Stellen bei deutschen Banken gestrichen - das sind immerhin 5,4%. Die Deutsche Bank sorgt derzeit mit ihrem geplanten Abbau von 20.000 Stellen für Schlagzeilen, der deutsche Primus will somit um mehr als ein Fünftel der Belegschaft abbauen. Wie geht es weiter mit dem Bankenmarkt?
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Deutsche Banken: Zu wenig Gewinn, zu alte Geschäftsmodelle
Wie es aussieht, wird der Aufsichtsrat der größten deutschen Bank bereits in Kürze den Arbeitsplatzabbau besiegeln, obwohl dies zunächst für den 24. Juli angekündigt worden war. Dabei dient die Deutsche Bank ja nur als Spiegelbild einer ganzen Branche, die im Sinne alter Geschäftsmodelle viel zu sehr aufgebläht ist und zu wenig verdient. Dazu trägt naturgemäß auch die Nullzinspolitik der EZB bei, die die Zinserträge der Banken stark dezimiert - und zu allem Überfluss verkündete Draghi sogar die Möglichkeit einer weiteren Absenkung der Zinsen. Vor diesem Hintergrund sind die Sparanstrengungen nachvollziehbar und laut Bafin-Präsident Hufeld überfällig.
BaFin fordert noch stärkere Konsolidierung
So müssen sich die Bankangestellten auf schwere Zeiten einstellen, die die extremen krisenjährige 2003 sowie 2008 noch toppen könnten. Seit 1997 wurden bereits 200.000 Stellen in diesem Sektor gestrichen, darüber hinaus reduzierte sich auch die Anzahl der Geldinstitute von knapp 4.500 (1991) auf rund 1.800.
Für die Bafin ist dies noch nicht genug, sie fordert eine stärkere Konsolidierung, die sich beispielsweise auch durch Zusammenschlüsse erreichen ließe. Im Jahr 2018 gab es 53 Fusionen, die größte, nämlich die von Deutscher Bank und Commerzbank, war jedoch im Frühjahr gescheitert.
Die Ausfälle wie bei N26 werden die Digitalisierungsentwicklung nicht stoppen können."
Zusätzlich setzen dynamische FinTechs die etablierten Geldhäuser unter Druck, die die Geschäftsmodelle digitalisieren und per App oder Online-Banking agieren.
So sparen sie die hohen Kosten, die der Betrieb von Filialen mit sich bringt und können günstigere Produkte anbieten.
Allerdings zeigen sich durchaus auch Schwächen, wie im Beispiel von N26 zu sehen ist, deren Kunden teilweise nicht auf ihr Geld zugreifen konnten.
Diese Ausfälle werden die Entwicklung nicht stoppen können, darüber sollten sich alle Beteiligten klar sein.