Melinda Gates kümmert sich u.a. um die Verbesserung des Bildungszugangs in den USA

Serie Zur Person: Hohe Renditen auch in der Philanthropie Melinda Gates: "Demut"

Melinda Gates - Ehefrau von Microsoft-Gründer Bill Gates - verbindet in ihrem Lebenslauf beides: erfolgreiche Geschäftsfrau und Philanthropin mit sozialem Engagement. Im Rahmen der Bill & Melinda Gates Foundation kümmert sie sich um vielfältige Projekte zum Wohl von Menschen auf der ganzen Welt.

In einem Zeit-Interview äußerte sich die Amerikanerin jetzt zu den Motiven ihres Handelns. Dabei wurde deutlich, dass sie in ihrer Stiftungsarbeit Maßstäbe anlegt, die sie in ihrer Tätigkeit im Microsoft-Konzern erlernt hat. Auch bei Wohltätigkeit geht es um Investments, höchstmögliche Effizienz und die Erzielung von "Rendite", obwohl sich diese hier anders zeigt.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

An der Spitze der größten Stiftung der Welt

Die Bill & Melinda Gates Foundation ist mit einem Stiftungsvermögen von über 40 Milliarden US-Dollar die mit Abstand größte Einrichtung dieser Art auf der Welt. Die Foundation engagiert sich in drei Schwerpunktbereichen:  

  • der Förderung der globalen Entwicklung, insbesondere der Landwirtschaft in Afrika, 
  • der Gesundheits-Verbesserung, u.a. mit AIDS-Bekämpfung und Impfprogrammen in Afrika und Indien, 
  • der Verbesserung des Bildungszugangs in den USA, unter anderem mit der Ermöglichung von kostenloser Computer-Nutzung und Internetzugang. 

Melinda Gates ist für ihr Engagement vielfach gewürdigt worden. Dennoch gibt es auch Kritik. Ihr wird manchmal ein zu großer Einfluss zugeschrieben, andere Kritiker bemängeln die vermeintliche Verquickung von Stiftungsaktivitäten und geschäftlichen Interessen. Trotzdem erkennen auch Skeptiker den Einsatz an.

Katholische Prägung und Effizienzgedanke 

Ihr Engagement sieht Melinda Gates in ihrer katholischen Prägung begründet. Bereits beim Besuch in einer katholischen Highschool sei ihr die Überzeugung vermittelt worden, dass ein einzelner Mensch das Leben anderer positiv verändern könne. Dieser Glaube habe sie auch beim Studium der Computer-Wissenschaften und bei ihrer Microsoft-Tätigkeit begleitet. Sie sei sich mit ihrem Ehemann immer einig gewesen, dass Geld und Erfolg nicht alles bedeuten. Der katholischen Kirche fühlt sich die Ehefrau von Bill Gates in "kritischer Solidarität" immer noch verbunden. 

Den Vorwurf einer zu großen Macht der Stiftung lässt sie im Interview nicht gelten. Die Foundation könne immer nur im Einvernehmen mit den jeweiligen Regierungen handeln, sie entscheide auch nicht, wenn es um grundlegende Entwicklungsziele gehe, sondern sei lediglich beratend tätig. Wichtig ist Melinda Gates das Thema Effizienz. Es genüge nicht, viel Geld in Wohltätigkeitsprojekte zu stecken. Es müsse auch deren Erfolg gemessen werden, um ggf. nachzusteuern und neu zu justieren. Und sie ist davon überzeugt, dass trotz der Größe und Bedeutung der Stiftung auch ein Stück Demut angebracht sei. Ihr Engagement bleibe bei der Not der Welt immer noch der sprichwörtliche "Tropfen auf den heißen Stein".

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.