Wir warnen vor den Gefahren von Mittelstandsanleihen

Nach German Pellets nun KTG Agrar pleite Mittelstandsanleihen meiden!

Auf dieser Seite wurden die Gefahren von Mittelstandsanleihen bereits bei den Berichten zu den Insolvenzen von Prokon und German Pellets beschrieben. Anlässlich der Pleite des Unternehmens KTG Agrar müssen wir die Warnung davor erneuern. Die Firma stellte kürzlich in Hamburg einen Insolvenzantrag und beantragte das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

Was haben die angeführten Unternehmen gemeinsam? Sie sammelten über Mittelstandsanleihen erhebliche Summen ein und kamen bei der Rückzahlung in Schwierigkeiten. In allen Fällen geht es um dreistellige Millionenbeträge und um Tausende von geschädigten Kleinanlegern. Bei KTG Agrar wurde die Insolvenz durch eine nicht geleistete Zinszahlung im Volumen von 18 Millionen Euro ausgelöst. German Pellets konnte im April eine Anleihe im Wert von 52 Millionen nicht zurückzahlen. Das Unternehmen wollte vor der Insolvenz die Gläubiger einerseits um Laufzeitverlängerung und andererseits um Reduzierung der Zinsen bitten.

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Warum Experten vor Mittelstandsanleihen warnen

Allein im ersten Quartal des laufenden Jahres haben Anleger über Anleihen an German Pellets und anderen Mittelstandsunternehmen knapp 500 Millionen Euro wahrscheinlich verloren, zumindest ist die Summe hochgradig gefährdet. Weitere 900 Millionen Euro waren schon in den Jahren davor für die Anleger verloren. Insgesamt wurden seit 2010 genau 140 Anleihen begeben, bis April 2015 fielen bereits 37 davon aus, wobei die Insolvenz von KTG Agrar den Wert um einen Zähler erhöht. Bei den Emissionen geht es um eine eingesammelte Summe von 5.9 Milliarden Euro, von denen jetzt bereits 1.4 Milliarden von Zahlungsverzögerungen beziehungsweise Insolvenzen betroffen sind. 

Aus Sicht der Experten wird es nicht bei den bereits bekannten Zahlungsausfällen bleiben, sie erwarten in den kommenden zwei Jahren vermehrt Unternehmen in Schwierigkeiten. Der Grund: Viele Mittelstandsanleihen laufen 2017 oder 2018 aus und die emittierenden Firmen suchen dann immer schwerer zu findende neue Geldgeber. 

Kaum noch neue Mittelstandsanleihen

Immer mehr Investoren halten sich bei Anleihen des Mittelstandes zurück, denn auch bei einigermaßen soliden Unternehmen handelt es sich um hochriskante Geldanlagen. So wurden in den Boomjahren zwischen 2011 und 2013 jeweils mehr als 30 Anleihen per anno ausgegeben. 2015 waren es lediglich neun Emissionen und im laufenden Jahr wurde noch keine derartige Anleihe emittiert. 

KTG Agrar stellte kürzlich in Hamburg einen Insolvenzantrag und beantragte das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung."

Was passiert nach einer Insolvenz?

Die SdK, die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger, schätzt die Lage beim Fall KTG Agrar für Anleger sehr negativ ein. Zinszahlungen sind seitens der betroffenen Anleiheanleger in nächster Zeit nicht zu erwarten. Zudem müssen sie damit rechnen, dass sie bei den Mittelstandsanleihen in Schwierigkeiten nur einen Bruchteil des Nennwertes zurückerhalten. 

Fazit

Als Anleger suchen Sie verständlicherweise in Zeiten niedriger Zinsen nach attraktiven Geldanlagen für die Altersvorsorge. Ein unabhängiger Finanzberater wird Ihnen jedoch von Mittelstandsanleihen sicherlich abraten, da hier die Risiken wesentlich größer als die Chancen sind. Aber er hat Alternativen. Sprechen Sie ihn an.

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