Die Basis für Pallets: Holz, Holz, Holz

Der hohe Zins ist ein Risikopreis German Pallets verbrennt Anlegergeld

German Pellets ist ein in Wismar ansässiger Brennstoffproduzent, welcher über Mittelstandsanleihen bei Anlegern einen dreistelligen Millionenbetrag eingesammelt hat. Dass das Unternehmen kürzlich einen Insolvenzantrag stellte und zahlreiche Anleger um ihre Investments bangen, wissen Sie vermutlich aus den Medien.

Die Insolvenz von German Pellets bringt insgesamt mehr als 200 Millionen Euro in Gefahr; für diese Summe hatten Anleger mehrere Unternehmensanleihen gezeichnet. Zum ersten April wäre eine 52 Millionen Euro schwere Anleihe zur Rückzahlung fällig geworden. Auf einer mittlerweile wieder abgesagten Versammlung wollte das Unternehmen die Gläubiger um eine Laufzeitverlängerung bis 2018 bitten. Zudem sollten die auf 7.25 Prozent festgelegten Zinsen um zwei Prozent reduziert werden. Zum Ausgleich bot der Brennstoffhersteller den Anleiheinhabern die Hälfte der Gesellschaftsanteile als Sicherheit an. Vor diesen Angeboten warnte die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger ebenso wie Anlegervertreter.

Wie geht es weiter?

Zunächst muss German Pellets sich mit den Gläubigern auseinandersetzen und dazu eine Versammlung einberufen. Dann gilt es, eine wichtige Frage zu klären: Wird ein reguläres Konkursverfahren oder eine Insolvenz in Eigenregie angestrebt? Das Unternehmen scheint eine in Eigenregie durchgeführte Insolvenz vorzuziehen, doch die könnte aufgrund des weitgehend gleichbleibenden Managements wenig optimal für die Gläubiger ausgehen.

Wie ein Inkassounternehmen aus der Region berichtete, hatte der Brennstoffproduzent vor zwei Monaten die Begleichung von Rechnungen eingestellt, Gründe dafür seien bislang unbekannt. 

Weitere Anleihen in Gefahr

German Pellets hat sich über zwei ebenso hoch verzinste Unternehmensanleihen weitere 172 Millionen Euro von Anlegern besorgt, allerdings laufen beide noch zwei beziehungsweise drei Jahre.

Der faktisch mögliche Totalverlust bei der Investition in Einzelwerte stellt ein unsystematisch hohes Risiko dar, welches dem Investor niemals angemessen bezahlt werden kann - mag die versprochene Rendite noch so hoch sein."

Das Unternehmen bot die Mittelstandsanleihen mit attraktiver Verzinsung von 7.25 Prozent an und konnte angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus nicht über fehlende Interessenten klagen. Vordergründig ist den Anlegern kaum ein Vorwurf zu machen, denn der Mittelstand in Deutschland steht allgemein für Sicherheit und Zuverlässigkeit. 

Verbrennt German Pellets das Geld der Anleger?

Solange die Hintergründe zur Insolvenz nicht offengelegt werden, kann die Frage nur spekulativ beantwortet werden. Eine voreilige Beantwortung würde dem Unternehmen vermutlich ebenso unrecht tun wie den investierten Anlegern. Wenn Sie selbst zu den Anleihezeichnern gehören sollten, müsste Ihnen die vergleichsweise hohe Verzinsung bereits Aufschlüsse über das damit verbundene Risiko vermittelt haben. Es ist finanzwissenschaftlich belegt, dass die Rendite immer in Relation zum eingegangenen Risiko steht. Je mehr Ertrag Sie über einzelne Aktien und Anleihen anstreben, umso höher steigt die damit verbundene Gefahr. 

Sie hätten mit einer deutschen Staatsanleihe nur Bruchteile von 7.25 Prozent erwirtschaftet, allerdings wäre Ihnen auch die Sorge um die Sicherheit erspart geblieben. Übrigens spricht das deutsche Insolvenzrecht nicht nur im Fall German Pellets gegen Sie als Unternehmensanleihezeichner, denn das billigt Ihnen erst dann Rückzahlungen zu, wenn alle anderen Schulden sowie Löhne und Steuern beglichen sind. Fragen Sie Ihren unabhängigen Finanzberater, wie Sie Ihr Geld ohne Totalverlust und dennoch rentabel anlegen können.

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