Mittelstandsanleihen sind eine vergleichsweise neue Form der Refinanzierung mittelständischer Unternehmen über den Kapitalmarkt

Trotz beträchtlicher Risiken Mittelstandsanleihen wieder interessant?

Der Markt für Mittelstandsanleihen galt jahrelang als verbrannt. In der ersten Hälfte der Dekade hatten etliche Ausfälle im Zuge der Finanzkrise die Anleger aus dem Segment vertrieben. Inzwischen zeichnet sich eine Renaissance ab - sie ist ein gutes Stück den anhaltenden Niedrigzinsen geschuldet.

Bereits im vergangenen Jahr hat der deutsche Markt für Mittelstandsanleihen wieder ein Platzierungsvolumen von über 800 Mio. Euro erreicht - den höchsten Wert seit 2015. Und der Boom scheint sich fortzusetzen. Im ersten Halbjahr 2019 wurden laut Beratungshaus Capmarcon, das den Markt für das Wirtschaftsmagazin "Capital" untersucht hat, bereits neue Anleihen von fast 500 Mio. Euro platziert - 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

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Verdächtig - im Schnitt 6 Prozent Zinsen

Mittelständler vertrauen offenbar wieder auf Geldbeschaffung über den organisierten Kapitalmarkt. Die gute Aufnahme der Anleihen spricht für Emissionen. Allerdings bleiben Anlegern, die auf verzinsliche Investments setzen wollen, auch kaum Alternativen. Erstklassige Staatsanleihen zeichnen sich durch niedrigste Renditen aus. Bei zehnjährigen Bundesanleihen findet seit etlichen Monaten ein Renditeschwund statt, aktuell liegt die Durchschnittsrendite dort bei -0,36 Prozent. Wer diese Papiere kauft, zahlt effektiv drauf.

Demgegenüber versprechen Mittelstandsanleihen noch signifikant positive Renditen - ordnungsgemäße Bedienung vorausgesetzt. Die Zinssätze bei Neuemissionen lagen laut Capmarcon im ersten Halbjahr 2018 bei 4,7 Prozent im Schnitt, bei den im ersten Halbjahr dieses Jahres emittierten Papieren sind es sogar 6 Prozent. Das sieht verlockend aus, aber Vorsicht ist angebracht. Die deutlichen Zinsaufschläge sind Ausdruck eines erhöhten Bonitätsrisikos. Dass die Zinssätze entgegen der allgemeinen Zinsentwicklung sogar gestiegen sind, deutet darauf hin, dass es bei vielen neuen Papieren mit der Bonität nicht zum Besten steht.

Wer sich bei Mittelstandsanleihen engagiert, kann mit hohen Zinserträgen rechnen, wenn alles gut geht."

Ein Investment mit Risiko

Ausfälle müssen daher mit einkalkuliert werden.  Sicherheitsorientierten Anlegern ist daher eher abzuraten. Es ist ein Investment mit Risiko, das man möglichst streuen und nur als Beimischung innerhalb eines breit aufgestellten Depots einsetzen sollte. Investmentfonds, die diese Marktnische abbilden, eigenen sich hierfür am ehesten. 
Eine unabhängige Finanzberatung kann Ihnen Antwort auf die Frage geben, ob Mittelstandsanleihen zu Ihrer Anlagestrategie passen und wie Investments in diesem Bereich sinnvoll ein- und aufzubauen sind.

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