Silbermünzen und Barren Nachfrageboom und Kursrutsch
Silber ist in Bezug auf seinen Preis weiterhin unter Druck, daran ändert auch der von Analysefirmen berichtete Run auf Silbermünzen nichts. Der Boom bei Münzen ist nicht groß genug, um zu einer völligen Trendwende zu führen.
Als Anleger sollten Sie besonders umsichtig an das Edelmetall herangehen. Silber zeigt wie Gold fallende Preise, allerdings ist Ersteres weniger volatil und mit aktuell 14.2 Dollar pro Feinunze weit von seinem historischen Tiefststand entfernt. In den besten Zeiten mussten Sie als Anleger etwa 50 Dollar für 31.1 Gramm bezahlen. Obgleich Silbermünzen derzeit sehr beliebt sind, rechnen Experten 2015 mit einer um 2.5 Prozent fallenden physischen Nachfrage.
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Ein vergleichsweise kleiner Markt
Auf 1.057 Millionen Feinunzen soll aus Expertensicht die diesjährige Nachfrage nach Silbermünzen und Barren sinken, beim aktuellen Preis kommt ein Gegenwert von 15 Milliarden Dollar zum Vorschein. Der zeigt Ihnen, wie klein der Silbermarkt im Gegensatz zu den 171 Milliarden Dollar ist, die 2014 mit Gold erwirtschaftet wurden.
Weltweit nutzten private Anleger die niedrigen Preise
Insbesondere Silbermünzen wurden von amerikanischen und deutschen Verbrauchern erworben. Der Fokus lag auf Unzenstückelungen ebenso wie auf bekannten Werten wie den "American Eagle", den "Maple Leaf" aus Kanada und seit September auch den "Australian Kangoroo". Ausschlaggebend für die Bevorzugung von Münzen war wohl auch der von den Handelshäusern offerierte ermäßigte Mehrwertsteuersatz. Barren sind gegenüber Münzen im Nachteil, weil hier beim Erwerb die volle Mehrwertsteuer anfällt.
Die enorme Nachfrage in den Vereinigten Staaten führte im Herbst zeitweilig zu Lieferengpässen und damit verbundenen Wartezeiten bei Sammlermünzen. Der Boom bei Münzen kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gesamte Nachfrage bei Silber rückläufig ist.
Die Industrie benötigt weniger Silber
Weltweit wird von der Industrie wesentlich mehr Silber geordert als aus der Schmuckbranche. Weil hier jedoch der Bedarf sinkt, hat der Run auf Silbermünzen letztendlich keine Auswirkungen auf die Preisgestaltung. Die Anbieter begegnen dem Preisverfall weltweit mit umfangreichen Maßnahmen. Die Minengesellschaften lassen die diesjährige Förderung weitgehend auf Vorjahresstand und erreichen damit beim Silberaufkommen den geringsten Zuwachs seit 13 Jahren.
In den besten Zeiten mussten Sie als Anleger etwa 50 Dollar für 31.1 Gramm bezahlen, heute nur noch rund 14 Dollar."
Wenig Aussichten auf steigende Preise
Wenn Sie in diesem Sommer angesichts der niedrigen Preise Silbermünzen erworben haben, können Sie allenfalls langfristig auf steigende Werte hoffen. Hoffnung geben jedoch die nur minimal steigende Produktion der globalen Minen und die rückläufige Menge an recyceltem Altsilber. Experten gehen von mittel- bis langfristig stabilen Preisen aus. Ihre Silbermünzen werden damit nicht wesentlich mehr wert, allerdings dürften sie Ihnen auch keine Verluste bescheren. Weitere Informationen zur Lage am Silbermarkt gibt Ihnen Ihr unabhängiger Finanzberater.