Finanzkrise am Ende einer schleichenden Entwicklung

Aufarbeitung der Finanzkrise "Neue, dramatische Schocks stets möglich"

Vielen ist die Pleite von Lehman Brothers im September 2008 noch in Erinnerung. Der Zusammenbruch wirkte wie ein Schock und gilt als Auslöser der Finanzkrise. Die hatte jedoch bereits vorher begonnen, allerdings zunächst kaum wahrgenommen. Können sich die Vorgänge von damals wiederholen?

Fast genau vor zehn Jahren - im April 2007 - wurde der US-Hypothekenfinanzierer New Century Financial Corporation insolvent. Es war die erste große Pleite im Zusammenhang mit Immobilienkrediten. Ihr folgten bereits im Juni zwei große Hedgefonds der Investmentbank Bear Stearns mit Beinahe-Zusammenbrüchen. Von da an fraß sich die Krise immer weiter. In Deutschland war das kaum Schlagzeilen wert. Das änderte sich erst, als die renommierte IKB-Bank in Düsseldorf im Juli in Schieflage geriet. Ursache waren Fehlspekulationen mit US-Immobilienkrediten. Nur staatliches Eingreifen konnte die Bank retten.

Finanzkrise am Ende einer schleichenden Entwicklung 

Doch auch diese Ereignisse waren mehr Symptome als Ursachen einer schleichenden Entwicklung, deren schlechter Ausgang sich seit Längerem angebahnt hatte. In deren Mittelpunkt stand die seit der Jahrtausendwende nahezu ungebremste Vergabe von sogenannten "Subprime-Krediten" - zweitklassigen Krediten - an US-Kreditnehmer mit zweifelhafter Bonität zur Immobilienfinanzierung. Erreichte der Subprime-Markt in den 1990er Jahren noch ein Volumen von bescheidenen 30 Milliarden Dollar, schwoll er bis 2005 auf 625 Milliarden Dollar an. Mehrere Faktoren hatten dazu beigetragen: 

  • Unter der Präsidentschaft von Bill Clinton wurde der Immobilienerwerb sozialpolitisch gefördert. Die Regierung übte Druck auf die Hypothekenfinanzierer aus, die Kreditvergabe-Standards zu lockern. Dadurch erhielten Amerikaner Kreditzugang, die normalerweise niemals finanziert worden wären.
  • Experten wie Laien glaubten an die Immobilie als Kapitalanlage. Fast alle waren überzeugt, dass es bei den Immobilienpreisen nur nach oben gehen könne. Der Erwerb einer Immobilie erschien danach als sichere Bank.
  • Ein weiterer Brandbeschleuniger war die Verbriefung von Hypotheken. Dadurch wurden an sich nicht handelbare Kredite zu Wertpapieren. Gerade Investmentbanken nutzten die Verbriefung, um zweifelhafte Forderungen in großen Paketen zu verstecken und rund um den Globus zu verticken. Den ursprünglich finanzierenden Banken verschaffte die Verbriefung zusätzliche Kreditspielräume. 

Zuletzt mehrten sich schlechte Nachrichten aus Italien. Auch in Deutschland tickt eine gefährliche Uhr"

Anfälligkeit der Banken bleibt

Es kam, wie es kommen musste. Die Blase platzte und die Finanzkrise nahm ihren Lauf. Seither wurde viel getan, damit sich das nicht wiederholt. Doch sicher kann man nicht sein. Zwar wären die Abläufe nicht die gleichen, die Anfälligkeit der Banken bleibt jedoch immer noch hoch. Nach wie vor machen Immobilienkredite zwei Drittel der Bankbilanzen weltweit aus und manches Bankensystem ist äußerst fragil. Zuletzt mehrten sich wieder schlechte Nachrichten aus Italien. Eine neue Finanzkrise muss nicht zwangsläufig in den USA beginnen. 
Auch in Deutschland tickt eine gefährliche Uhr. Viele Familien haben mit Zinsen teilweise unter 1 % Immobilien finanziert und freuen sich über die niedrige Rate. Anstatt hohe Tilgungen zu wählen oder Tilgungsbausteine gezielt aufzubauen.
Nach Ablauf der Zinsbindungen von 10 oder 15 Jahren sind Kreditausfälle und Zwangsversteigerungen und vielleicht fallende Immobilienpreise vorprogrammiert. 
Unser Fazit: Nutzen Sie dringend einen qualifizierten Berater, um solche Ausfälle zu vermeiden. 

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