Anleihen sicherer als Aktien? Renditen werden weiter fallen
Drohender Brexit, lahmende Weltkonjunktur, immer mehr billiges Geld von der EZB, ein unklarer Kurs der US-Notenbank - Anleger bewegen sich derzeit in einem schwierigen Umfeld. Und immer wenn die Zeiten unsicherer werden, setzt man bevorzugt auf sicheres Investment. Anleihen werden daher noch mehr gegenüber Aktien präferiert als ohnehin schon - das macht sich bei den Renditen bemerkbar.
Dass die Renditen sinken, wenn die Nachfrage nach Anleihen steigt, ist ein bekannter Zusammenhang. Doch so extrem wie zur Zeit war der Renditeverfall wohl noch nie. Aktuell sollen weltweit Anleihepapiere mit einem Wert von neun Billionen Euro im Umlauf sein, die negative Renditen aufweisen. Wer sich bei solchen Titeln engagiert, hat damit zu rechnen, am Ende weniger Geld wiederzubekommen, als er am Beginn investiert hat. Es müssen außergewöhnliche Zeiten sein, in denen Anleger dazu bereit sind.
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Sinkende Renditen und der EZB-Effekt
Deutschland ist dabei noch nicht einmal das extremste Beispiel. Hier rentieren zehnjährige Bundesanleihen aktuell immerhin noch mit positiven 0,009 Prozent - dem niedrigsten je festgestellten Wert. Ein 10.000 Euro-Investment erbringt danach noch einen Jahresertrag von gerade mal 90 Cent (vor Steuern)! Wer sein Geld in kürzer laufenden Bundesanleihen anlegt, muss allerdings schon länger negative Ergebnisse in Kauf nehmen. Bei japanischen Papieren gleicher Restlaufzeit beträgt die Rendite -0,1550 Prozent, bei Schweizer Anleihen sogar -0,5002 Prozent.
Nicht alleine eine größere Unsicherheit verursacht den Renditeverfall. Im Euro-Raum trägt die EZB-Geldpolitik ebenfalls maßgeblich dazu bei. Erst kürzlich hat die Euro-Notenbank mit dem Start des Kaufprogramms für Unternehmensanleihen ihren Einfluss am Anleihemarkt nochmals verstärkt. Auch bei langlaufenden Bundesanleihen machen sich die Käufe der EZB zunehmend bemerkbar, seit die Notenbank vermehrt auf diese Papiere ausweicht, weil kürzer laufende Anleihen noch unterhalb des negativen EZB-Einlagenzinses von -0,40 Prozent rentieren. Experten schätzen den "EZB-Effekt" auf etwa 0,6 bis ein Prozent. Um diesen Wert würde die Rendite ohne EZB-Aktionen höher liegen. Die aktuellen Negativrenditen müssen nicht einmal das Ende der Fahnenstange sein. Marktbeobachter halten ein weiteres Absinken für möglich bis wahrscheinlich.
Ein 10.000 Euro-Investment erbringt danach noch einen Jahresertrag von gerade mal 90 Cent (vor Steuern)!"
Aktien - Chancen auf nachhaltig positive Renditen
Das Fazit lautet daher: bei Anleihen ist derzeit nur eines sicher - Geld zu verlieren, zwar langsam aber kontinuierlich. Und Aktien? Die scheinen angesichts der herrschenden Unsicherheit wenig gefragt. Zuletzt zeigte der DAX deutliche Schwächeanzeichen - vielleicht ist das gerade ein günstiger Einstiegszeitpunkt. Wer seine Aktien gut streut und langfristig investiert, muss Phasen verstärkter Unsicherheit nicht fürchten. Das ist eine gesicherte Erfahrung. Kompetente und unabhängige Finanzberatung zeigt Ihnen Möglichkeiten für Aktieninvestment mit Perspektive auf.