Fabiana Fedeli Schwankende Märkte
Das globale Marktumfeld gleicht nun einer 50:50-Welt - Fabiane Fedeli sieht als Robeco-Verantwortliche für Fundamental Equities eine neue Ära, in der nichts mehr in der Waage ist.
Tweets mit 140 Zeichen beeinflussen derzeit die globalen Geschicke: Angekündigte neue und dazu höhere Strafzölle wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit mit wiederaufgenommenen Gesprächen zwischen den Konfliktparteien USA und China ab. Vermögensverwalter stehen also vor einer echten Herausforderung: Dieses fragile Marktumfeld kann jederzeit kippen - und trotzdem erwarten Anleger ordentliche Ergebnisse. Fabiane Fedeli von Robeco beschreibt dazu die bewährte Unternehmensstrategie.
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Münze werfen oder strategisch vorgehen?
Auch der Vermögensverwalter Robeco bleibt von den Tweets des US-Präsidenten nicht unberührt, schließlich können sie drastische Reaktionen provozieren. Allerdings lassen sich die Experten nicht so leicht verunsichern: China wird beispielsweise auch weiterhin alles tun, um die eigene Wirtschaft zu stärken. Also konzentrieren sich die Portfoliomanager auf die Wirtschaftsbereiche, die von den Förderungen der chinesischen Regierung am meisten profitieren. Hier stellt sich nur die Frage, wie weit die Fördermaßnahmen reichen müssen - und das will im Zusammenspiel mit der Weltwirtschaft und dem globalen Handel genau analysiert werden.
Ein weiterer Bereich, den die Investmentteams auf dem Schirm haben, ist die IT-Technologie und hier insbesondere die Hardware. Wie die Geschehnisse um Huawei gezeigt haben, driften die USA und China weiter auseinander - und dieser Riss geht über den Handel hinaus. Hier geht es schon seit geraumer Zeit um geistiges Eigentum und die Sicherheit von Technologien, ein Ende in diesem Disput ist nicht abzusehen.
Zwei IT-Ökosysteme
Fatal wäre es, wenn Investitionszyklen sich deswegen verzögern, Unternehmen deutlich höhere Kosten aufbringen und sich letztendlich zwei IT-Ökosysteme entwickeln würden - eines geleitet von den USA und eines von China. Die Auswirkungen auf die globale Entwicklung von Informationstechnologien und die dadurch explodierenden Kosten sind noch gar nicht abzusehen.
Vermögensverwalter müssen strukturelle Veränderungen identifizieren und einschätzen."
All diese Überlegungen sind nur Beispiele dafür, wie weit verantwortungsbewusste Vermögensverwalter in dieser 50:50-Welt denken müssen, um erfolgreich zu investieren. Sie müssen strukturelle Veränderungen identifizieren und einschätzen, an welchen Stellen sie in welchem Maße Folgen auslösen können.
Letztendlich müssen institutionelle Investoren eigene Wahrheiten herausfinden, indem sie die wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten analysieren, Entwicklungen permanent im Blick behalten und Wahrscheinlichkeiten abwägen.
Nur so bleiben sie auch angesichts der folgenreichen prominenten Tweets erfolgreich.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt