Tesla-Chef Elon Musk Sich rar machen
Künstliche Verknappung: Tesla-Chef und umtriebiger Geschäftsmann Elon Musk beherrscht diese bewährte Marketing-Strategie meisterhaft. Bei seinem Besuch in Deutschland herrschte allgemeine Verunsicherung, weil niemand wusste, wann er wo auftauchen könnte.
Als Elon Musk über Twitter ankündigte, dass er eine Reise nach Deutschland plane, gerieten Politiker und Fans des Tesla-Gründers gleichermaßen in helle Aufregung. Wann die Reise stattfinden solle und welche Ziele er ansteuern wolle? Fehlanzeige - diese Informationen fehlten. Der Trick funktionierte perfekt. Mehr Aufmerksamkeit lässt sich mit einer lapidaren Nachricht nicht erreichen. Die Reiseroute des Privatjets demonstriert, wie vielfältig die Ambitionen von Elon Musk sind.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Die Stationen des Deutschlandbesuchs von Elon Musk:
- Tesla Grohmann Automation, Maschinenbauunternehmen mit Hauptsitz in Prüm (Rheinland-Pfalz)
- CureVac, biopharmazeutisches Unternehmen, Zentrale in Tübingen (Baden-Württemberg)
- Gespräche mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Gesundheitsminister Jens Spahn am Rande der Klausur der Unions-Fraktion am Berliner Westhafen
- Treffen in Berlin mit dem Brandenburger Ministerpräsidenten Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach
- Besuch der Gigafactory-Baustelle in Grünheide
Gigafactory Grünheide - ein Prestigeprojekt für Bund und Brandenburg
Als bekannt wurde, dass Elon Musk in einem kleinen brandenburgischen Ort an der Grenze zur Hauptstadt die vierte Gigafactory errichten wolle, schlug diese Nachricht wie eine Bombe ein. Rund eine Milliarde Euro will der Tesla-Chef hier investieren. Circa 12.000 Mitarbeiter sollen hier im Schichtsystem jährlich 500.000 Elektroautos produzieren. Wie alles, was Musk anfasst, ist auch dieses Projekt rekordverdächtig.
Bereits ab 1. Juli 2021 sollen die ersten Tesla-Autos aus den Produktionshallen rollen. Wer das Tempo auf der riesigen Baustelle beobachtet, hält das nicht für ausgeschlossen. Obwohl die endgültige Baugenehmigung noch nicht erteilt ist, nutzte Musk den Deutschlandbesuch, um mit Bauarbeitern das Richtfest für den ersten Rohbau auf dem Grünheider Gelände zu feiern. Wird die Baugenehmigung versagt, wird er auf eigene Kosten für den Rückbau sorgen.
Circa 12.000 Mitarbeiter sollen in Grünheide im Schichtsystem jährlich 500.000 Elektroautos produzieren."
Nicht jeder ist begeistert
Unter den Einwohnern in der unmittelbaren Nachbarschaft sind die Meinungen gespalten. Während viele auf attraktive Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region hoffen, sorgen sich andere um den Umweltschutz.
Eines ist jedoch schon heute sicher: Mit der Idylle ist es in dieser bisher sehr beschaulichen Region vorbei.
Welche weiteren Schritte Musk plant, darüber hüllt sich der Visionär wie gewohnt in Schweigen.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt