Trendumkehr zeichnet sich ab Vereinzelt weniger Single-Haushalte
Ende der 1970er Jahre setzte der Trend zum Single-Dasein ein, heute leben vier von zehn erwachsenen Personen alleine. Ob die aktuelle Gegenbewegung in einzelnen Bundesländern eine Trendwende darstellt, ist noch umstritten.
Das Statistische Bundesamt bestätigt für 2015, dass 39,6 Prozent der erwachsenen Deutschen ohne Partner leben - und damit mehr als je zuvor. Allerdings wird diese Zahl leicht verfälscht, da Fernbeziehungen, wenn also die Partner jeweils eine eigene Wohnung unterhalten, ebenfalls in dieser Kategorie erfasst werden. Ein kleiner Gegentrend lässt sich jedoch feststellen, der Single-Anteil ging zumindest in einigen Bundesländern zurück.
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Sonderauswertungen zum Single-Anteil - widersprüchliche Ergebnisse
Auch wenn die Veränderungen minimal erscheinen mögen, erregen sie doch Aufmerksamkeit: In Hamburg ging der Single-Anteil im Zeitraum von 2013 bis 2015 von 49,0 auf 48,3 Prozent zurück. Ähnlich sieht es im Saarland aus, hier leben noch 39,7 Prozent als Single und damit so wenig wie seit 2012 nicht mehr. In Sachsen beläuft sich der Anteil auf nur noch 36,8 Prozent, was seit 2005 nicht mehr verzeichnet wurde. Im Gegensatz dazu stieg in den Bundesländern Hessen, Bremen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen die Zahl der Single-Haushalte.
Das traditionelle Modell der Ehe scheint bei den Deutschen nicht mehr so beliebt zu sein: Lebten im Jahr 2005 noch 7,2 Prozent der Deutschen ab 18 Jahren in eheähnlichen Lebensgemeinschaften, waren es 2015 bereits 8,4 Prozent. Vor diesem Hintergrund erklärt sich dann auch, dass der Anteil der in Ehen Zusammenlebenden nicht gestiegen ist, beispielsweise war er in Hamburg im Zeitraum von 2013 bis 2015 sogar rückläufig.
Der Single-Anteil ging zumindest in einigen Bundesländern zurück."
Die Interpretation dieser Zahlen wird allerdings wegen einiger Verfälschungen, wie beispielsweise in Bezug auf die Fernbeziehungen, schwierig. Fakt ist, dass die Gesellschaft sich auch in dieser Beziehung verändert hat. Traditionen stoßen auf eine Realität, die von den Erwachsenen eine deutlich größere Flexibilität verlangt. Einst gesteckte gesellschaftliche Rahmen können diesem Anspruch offenbar nicht mehr gerecht werden.
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