Die Mehrzahl der Befragten nehmen bei der Geldanlage keine professionelle Unterstützung in Anspruch

Hinter die Kulissen schauen So legen Reiche in Deutschland an

Eine aktuelle Studie analysiert die Geldanlage von Deutschen, die überdurchschnittlich vermögend sind. Die Ergebnisse der Untersuchung sind in mehrfacher Hinsicht interessant und in einigen Punkten überraschend.

Wie gehen deutsche Vermögende bei der Vermögensverwaltung vor und gibt es gravierende Unterschiede zur Geldanlage weniger betuchter Anleger? Um das herauszufinden wurden 300 erwachsene Personen befragt, die Assets im Wert von mindestens 500.000 Euro besitzen. Die Studie wurde vom Multi-Family-Office Finvia in Kooperation mit dem Handelsblatt Research Institute durchgeführt.

Ergebnisse der Untersuchung:

  • Die Mehrzahl der Befragten (63 Prozent) nehmen bei der Geldanlage keine professionelle Unterstützung in Anspruch, sondern verwalten ihr Vermögen in Eigenregie.
  • Ein erheblicher Teil des Vermögens der Reichen steckt in Immobilien. Im Durchschnitt beträgt der Portfolioanteil fast 43 Prozent.
  • Aktien machen ein Viertel des durchschnittlichen Portfolios aus.
  • Auffällig ist, dass die Reichen beim Aktienkauf Unternehmen aus Deutschland (46 Prozent) und aus der Eurozone (24 Prozent) bevorzugen.

Betongold - der beliebte Klassiker

Wie die Untersuchung deutlich zeigt, haben Immobilien in dieser Anlegergruppe einen besonders hohen Stellenwert. Interessant ist, dass es beim Immobilienerwerb einen Unterschied zwischen den Generationen gibt. Während die Älteren bevorzugt in selbst genutzte Immobilien investieren, suchen jüngere Anleger gezielt nach Objekten, die sie vermieten wollen. 

Reservierte Haltung gegenüber professioneller Vermögensverwaltung

Erstaunt waren die Autoren der Studie über den hohen Anteil der Befragten, die sich bei der Verwaltung ihres Vermögens nicht von Profis beraten und unterstützen lassen. Mangelndes Vertrauen in Berater gaben fast zwei Drittel derjenigen, die die Vermögensverwaltung in die eigenen Hände nehmen, als Hauptgrund für ihre ablehnende Haltung gegenüber Beratern an. Als weitere Gründe wurden die Kosten für solche Dienste und die vermeintlich schlechte Performance fremdverwalteter Vermögen angegeben.

Wie das Geld angelegt wird, ist nicht selten von Zufälligkeiten abhängig."

Keine klare Anlagestrategie

Die Studie offenbart aber auch, dass es unter den Vermögenden einen erheblichen Anteil gibt, die von unabhängiger Beratung profitieren würden. Mehr als die Hälfte der Befragten erklärten, dass sie bei der Aufteilung des Vermögens in verschiedene Anlagekategorien keine klare Strategie verfolgen. Wie das Geld angelegt wird, ist nicht selten von Zufälligkeiten abhängig.

Eine  solche Vorgehensweise ist nach Expertenmeinung sehr riskant. Um das Verlustrisiko zu begrenzen, wäre es beispielsweise sinnvoll, sich bei der Geldanlage nicht auf die Heimatregion zu beschränken.

 

 

Autor: Reiner Braun, Braun Finanzberatung GmbH & Co. KG Bamberg, www.braun-finanzberatung.de

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