Verständnis in der Bevölkerung sinkt Streikende Piloten verärgern
Bei der Lufthansa beschäftigte Piloten verdienen überdurchschnittlich gut und streiken trotzdem. Verständlicherweise möchten, respektive können Sie nicht ständig auf die Bahn ausweichen, und bringen den streikenden Flugkapitänen immer weniger Verständnis entgegen.
Der Streik findet offensichtlich kein schnelles Ende, die sowohl für die Lufthansa als auch für Lufthansa Cargo zuständige Gewerkschaft namens Vereinigung Cockpit ruft die Piloten ständig zur Arbeitsniederlegung auf. Bisher wurde der Flugbetrieb 14 mal aufgrund von Tarifauseinandersetzungen zwischen Konzern und Gewerkschaft lahmgelegt - eine baldige Einigung zeichnet sich nicht ab.
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Piloten dürfen ausschließlich für Ziele streiken, die sich tarifvertraglich regeln lassen
So lautet die offizielle Begründung für die Arbeitsverweigerung der Flugkapitäne, dass sie höhere Vergütungen anstreben. Sie sollten dazu allerdings wissen, dass ein Pilot bei der Lufthansa nach einiger Zeit 15.000 Euro brutto im Monat verdient. Hier einige Vergleichswerte zur besseren Einschätzung:
- Nach fünf Dienstjahren kommt eine Altenpflegerin in Westdeutschland auf etwa 2.400 Euro vor Steuern.
- Ein hanseatischer Polizist muss 30 Dienstjahre absolviert haben, um auf ein Monatsgehalt von 3.600 Euro zu kommen.
Insider halten aufgrund der bereits üppigen Gehälter das offizielle Streikziel für vorgeschoben und vermuten, dass es um die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns geht, und wer letztendlich dafür bezahlen muss. Handelt es sich also um ein Machtspiel, welches auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen wird?
Auch Piloten haben ein Recht auf Arbeitsniederlegung
Wenn die Flieger regelmäßig am Boden bleiben, müssen Sie entweder Geschäftsreisen absagen oder mit dem oft überfüllten ICE vorlieb nehmen. Das führt unweigerlich zu Problemen und resultiert in einer negativen Einstellung gegenüber den Flugpiloten. Gleichwohl steht auch den Kapitänen der Lüfte das Recht auf Streik zu, und zwar unabhängig vom attraktiven Verdienst. Der Pilotenberuf erfordert eine erstklassige, hoch spezialisierte Ausbildung und ist nur für Menschen mit bestmöglicher Qualifikation erreichbar. Daher ist es bei objektiver Betrachtung nachvollziehbar, dass die Vereinigung Cockpit regelmäßig Gehaltserhöhungen per Streik erzwingen möchte.
Auch den Kapitänen der Lüfte steht das Recht auf Streik zu."
Piloten sind im Flugbetrieb unverzichtbar
Wie Sie vermutlich wissen, hebt eine Maschine im Notfall zwar ohne Gepäck oder Catering ab, aber niemals ohne Piloten. Die Flugkapitäne wissen um ihren Stellenwert und treten gegenüber der Lufthansa ausgesprochen selbstbewusst auf. Was immer hinter dem Streik stecken mag, nehmen Sie es gelassen, denn jeder Arbeitskampf findet früher oder später sein Ende. Bis dahin müssen Sie langfristig planen, eventuell das eigene Auto für wichtige Reisen verwenden oder rechtzeitig einen Sitzplatz im ICE buchen.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.