Matterhorn

Risikosport als Ausgleich Topmanager lieben den lebensgefährlichen Kick

Das spurlose Verschwinden des Tengelmann-Chefs Karl-Erivan Haub, der vermutlich bei einem einsamen Skitrip am Matterhorn verunglückt ist, hat viele erschüttert. Haub war bislang einer der deutschen Top-Manager. Sein Ski-Hobby war außergewöhnlich. Denn er begeisterte sich für das Ski-Bergsteigen. Darunter versteht man das Besteigen von Bergen mit Skiern, um anschließend abseits präparierter Pisten in atemberaubenden Kurven talwärts zu rasen.

Damit nicht genug, nahm Haub auch an Wettkämpfen in diesem speziellen Ski-Sport teil. Bei seiner letzten Tour wollte er für die Ski-Patrouille trainieren, die unter Ski-Bergsteigern als einer der härtesten Wettstreite dieser Art in der Welt gilt. Der Normalbürger fragt sich, warum tut sich ein Mann, der tagtäglich im Kampf um Marktanteile und Erfolg gefordert ist, sich so etwas in seiner Freizeit an?

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Warum "Grenzüberschreitungen" Glücksgefühle auslösen

Tatsächlich ist Haub kein Einzelfall. Viele Spitzenmanager suchen den Extremsport und engagieren sich dabei so sehr, dass sie an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Möglichkeiten gehen oder sogar darüber hinaus. Die Motivation ist mehr, als sich selbst etwas zu beweisen. Das hätten die meisten Extremsportler in Top-Positionen eigentlich gar nicht nötig. Das Überwinden des eigenen Limits kann Befreiung und Lustgefühl zugleich sein. Eine wichtige Funktion hat das Dopamin, ein körpereigenes Glückshormon. Es wird auch bei erfolgreich bewältigten Extremsituationen ausgeschüttet, was dann zu entsprechenden Glücksgefühlen führt. 

Es gibt Menschen, die nach Glücksmomenten geradezu "süchtig" sind und daher ständig neue und extreme Herausforderungen suchen."

Psychologen sprechen von "Sensation Seekers". Solche Menschen verlangen im Leben ständig nach neuen Reizen und Nervenkitzel. Sie sind bereit, für "einmalige" Erlebnisse Risiken einzugehen und Grenzen zu überschreiten, selbst wenn das lebensgefährlich ist. Das erklärt vielleicht auch, warum man sich dafür quält und das Äußerste von sich verlangt. 

Loslassen - für Sensation Seekers nur schwer möglich 

Risikobereitschaft, Erfolgswillen und höchste Selbstdisziplin sind die Eigenschaften, die Sensation Seekers im Beruf Spitzen-Positionen erklimmen lassen. Wer so "gestrickt" ist, kann auch in der Freizeit nur schwer "loslassen". Extremsport-Leidenschaft ist Teil der eigenen Persönlichkeit und kann  nicht einfach abgestreift werden. Im Gegenteil: wer die Neigung unterdrückt, steht in gewisser Weise seinem Glück im Wege - unabhängig davon, wie andere dazu stehen.

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