Wirtschaftsprognosen häufig falsch Überall Unsinn
Sind Ökonomen in der Lage, zukünftige Entwicklungen im Finanzwesen und in der Wirtschaft zu prognostizieren? Ein Blick in die jüngere Vergangenheit macht skeptisch.
Tag für Tag arbeiten hochrangige Ökonomen daran, Modelle zu entwickeln, die die komplexen Zusammenhänge in der Wirtschaft erklären. So ausgefeilt diese Modelle im Einzelnen sind, belastbare Prognosen liefern sie offensichtlich nicht. Keiner der renommierten Experten hat die gravierenden Entwicklungen und die tiefen Krisen vorhergesagt, die Deutschland und das weltweite Wirtschaftssystem in den letzten Jahren hart trafen. Ein Rückblick auf die Aneinanderreihung von Irrtümern macht sprachlos.
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Einige Beispiele für verfehlte Wirtschaftsprognosen seit der Jahrtausendwende:
- Exportwirtschaft Deutschlands würde durch die Agenda 2010 bedroht
- Notenbanken dürften in der Eurokrise nicht eingreifen
- Lang anhaltender Wirtschaftsaufschwung seit 2006 wurde nicht prognostiziert
- Einführung des Mindestlohns würde zum Wegbrechen ganzer Wirtschaftszweige führen
Die Eurokrise
Die Krise der europäischen Währung hat tiefe Spuren hinterlassen. Doch auch in diesem Kapitel der EU-Geschichte haben die Ökonomen keinen hilfreichen Beitrag geliefert. Anerkannte Fachleute haben energisch vor einem Eingreifen der Notenbanken gewarnt. EZB-Präsident Mario Draghi hat nicht auf die Rufe gehört und dadurch möglicherweise Staatsinsolvenzen verhindert. Die Rettungsschirme sind zwar bis heute umstritten, aber auch die Ökonomen hatten zum damaligen Zeitpunkt keine bessere Lösung parat.
Einführung des Mindestlohns in Deutschland
Viele Jahre haben die Vertreter der deutschen Parteien gestritten, ob Deutschland einen Mindestlohn braucht. Als sie sich 2014 endlich auf ein entsprechendes Gesetz einigten, sahen manche Ökonomen schwarz. Sie befürchteten, dass viele Branchen mit einem Stundenlohn von damals 8,50 Euro zum Untergang verdammt seien. Die Praxis zeigt, dass ihre Befürchtungen übertrieben waren. Zwar gibt es immer noch Firmen, die versuchen, den Mindestlohn zu umgehen - doch die Mehrzahl der Beschäftigten in den unteren Lohngruppen profitiert vom gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Die Beschäftigungszahlen sind seitdem sogar gestiegen.
Ein Rückblick auf die Aneinanderreihung von Irrtümern macht sprachlos."
Jeder muss sich umfassend informieren
Selbst private Anleger, die mit vergleichsweise kleinen Vermögenswerten agieren, können aus dieser ernüchternden Bilanz nur eine Schlussfolgerung ziehen: Wollen Sie Ihr Vermögen erhalten und mehren, müssen Sie sich jederzeit umfassend informieren und das Geschehen an den Finanzmärkten zeitnah verfolgen.
Falls Ihnen die Zeit dazu fehlt, sollten Sie sich bei Ihren Anlageentscheidungen von einem unabhängigen Berater kompetent unterstützen lassen.