Schwierige Situation für die Börsen in den USA

Amerika ist risikoavers USA verlässt der Mut

Bislang gehören die USA zu den wenigen Wirtschaftsräumen auf dem Globus, in denen die Konjunktur läuft. Viele Experten rechnen daher mit einer Anhebung der Leitzinsen durch die US-Notenbank Fed noch im Dezember, es wäre die erste seit über zehn Jahren.

Die Börsen reagieren in Erwartung der Entscheidung mit Nervosität. Offenbar ist hier nicht nur die mögliche Fed-Entscheidung von Bedeutung, sondern auch die Angst vor einer möglichen konjunkturellen Abschwächung in den USA. Dies zeigt sich besonders deutlich auf den US-Anleihemärkten.

Stimmung am US-Anleihemarkt eingetrübt 

Dabei sind die Vorhersagen für die USA bisher durchweg positiv. Sie sehen ein Wachstum von 2,5 Prozent im nächsten Jahr. Da fällt die deutlich pessimistischere Einschätzung der Investmentbank Morgan Stanley, die nur eine 1,9 Prozent-Zunahme erwartet, schon aus dem Rahmen. Morgan Stanley begründet seine schlechtere Prognose mit der wachsenden Unternehmensverschuldung und sinkenden Gewinnmargen in den USA. Dennoch beurteilt auch die Investmentbank das Risiko einer Rezession mit 20 Prozent derzeit eher als gering. Dagegen spreche vor allem der stabile Konsum.

Eine Negativentwicklung sei nur denkbar, wenn es durch schlecht kommunizierte Leitzinserhöhungen zu Verwerfungen an den Börsen komme. Nichtsdestotrotz hat sich die Stimmung am US-Anleihemarkt eingetrübt. Der besitzt mindestens eine ebensolche Bedeutung für die Beurteilung von Investorenerwartungen wie die Aktienbörse. Im Unterschied zum deutschen Rentenmarkt, bei dem Staatsanleihen dominieren, werden nämlich hier auch in großem Umfang Unternehmensanleihen unterschiedlicher Bonität gehandelt. In einigen Marktsegmenten zeigten sich in den vergangenen Wochen bemerkenswerte Entwicklungen, die als deutliche Warnsignale  interpretiert werden können. 

Viele Unwägbarkeiten belasten  

Ramschanleihen - das sind Bonds von Unternehmen mit schlechter Bonität - und Anleihen zur Finanzierung von Unternehmensübernahmen verloren zuletzt spürbar an Wert. Sie sind offensichtlich bei Investoren weniger gefragt, weil das Ausfallrisiko als höher eingeschätzt wird. Dazu hat auch die tatsächliche Ausfallentwicklung beigetragen.

Die Vorhersagen für die USA sehen ein Wachstum von 2,5 Prozent im nächsten Jahr."

Die Ausfallrate bei Ramschanleihen ist bereits in diesem Jahr von 2,1 Prozent auf 2,6 Prozent gestiegen. Experten halten in 2016 einen weiteren Anstieg auf 4,6 Prozent für möglich, was ein überdurchschnittliches Niveau bedeuten würde. Auch bei den Übernahmefinanzierungen zeigt sich eine ähnliche Entwicklung. Banken hatten zuletzt Schwierigkeiten, große Kreditpakete für Unternehmensübernahmen zu platzieren. Die Vorsicht der Marktteilnehmer ist nicht unbegründet. Trotz der positiven Daten - das Wirtschaftswachstum in den USA wirkt fragil.

Spätestens seit der Krise der chinesischen Wirtschaft hat die Unsicherheit erheblich zugenommen. Es ist keineswegs die einzige Unwägbarkeit. Probleme mancher Schwellenländer, die weiterhin verhaltene Konjunktur im Euro-Raum und nicht zuletzt erhebliche politische Risiken werden auch im kommenden Jahr für Unruhe sorgen.

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