Vielleicht sogar gesundheitsgefährdend Videokonferenzen nerven
Vor Corona war die Videokonferenz eher Ausnahme und Notlösung, während des Lockdowns wurde sie zum Regelbetrieb. Daran hat sich bis heute nichts geändert, denn immer noch arbeiten viele Angestellte im Home Office und der normale Büroalltag ist längst nicht wiedergekehrt.
Selbst wenn das der Fall wäre, die Videokonferenz wird bleiben. Manches Unternehmen hat die Vorteile des Formats für sich entdeckt. Meetings können auf diese Art und Weise effizienter durchgeführt werden. Es gibt keine Abschweifungen, langwierige Diskussionen lassen sich einfacher unterbinden, klare Regeln sorgen für strukturierten Ablauf. Vor allem werden Zeitverluste und Kosten durch Anreisen und Übernachtungen der Teilnehmer vermieden - ein nicht zu unterschätzendes Argument.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Mehr Konzentration und transparentes Privatleben
Dienstreisen in einem Umfang wie früher werden nach Corona nicht mehr stattfinden und die Videokonferenz vielfach an die Stelle von Meetings, Tagungen und Konferenzen treten. So begeisternd das für Unternehmen sein mag, die Teilnehmer werden diesen Trend mit gemischten Gefühlen sehen. Denn die Videokonferenz hat nicht nur ihr Gutes, es sind auch unerwünschte "Nebenwirkungen" zu spüren.
Viele Teilnehmer empfinden die Bildschirm-Zusammenkunft als extrem anstrengend. Sie stellt höhere Anforderungen an Konzentration und Fokussierung als ein persönliches Treffen. Mit der Bildübertragung aus dem eigenen Heim wird überdies ein Stück Privatleben preisgegeben, was manchem unangenehm ist. Wehren dagegen kann man sich aber kaum. Nicht selten fällt es schwer, zu Hause eine "störungsfreie" Atmosphäre herzustellen, um bei der Videokonferenz am Ball zu bleiben. Der Zwang, sich und sein Heim in bestem Licht zu zeigen, erzeugt außerdem einen ganz eigenen Druck.
Wohlbefinden leidet - keine nonverbale Kommunikation
Ebenfalls ein Minuspunkt ist der Verlust an zwischenmenschlichen Kontakten - ein wichtiger Erfolgsfaktor für Meetings und für das Wohlbefinden der Teilnehmer. Videokonferenzen bedeuten auch Informationsverluste, denn die nonverbale Kommunikation geht via Bildschirm weitgehend unter.
Mit der Bildübertragung aus dem eigenen Heim wird ein Stück Privatleben preisgegeben, was manchem unangenehm ist."
Es ist daher oft schwerer, die von anderen Teilnehmern gesendeten "Botschaften" zutreffend zu entschlüsseln. Dies erfordert zusätzliche Anstrengungen. Gerade wenn mehrere Videokonferenzen am Tag hintereinander stattfinden, wird von außergewöhnlichem Abgespannt-Sein am Abend berichtet.
Auf die Spitze getrieben können Videokonferenzen durchaus eine psychische Belastung darstellen und vorhandene Probleme verstärken - bis hin zur Erkrankung. Schon aus diesem Grund sollte das Format nicht zur alles dominierenden Form des Austauschs werden.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.