In puncto Vier-Tage-Woche sind die Briten den Deutschen mindestens um einen Schritt voraus

Studie Vier-Tage-Woche gewünscht

Viele Beschäftigte wünschen sich eine Vier-Tage-Woche. Einige würden für mehr Freizeit auch finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Doch nicht jeder befürwortet neue Arbeitszeitmodelle. Eine aktuelle Studie liefert interessante Daten.

In puncto Vier-Tage-Woche sind die Briten den Deutschen mindestens um einen Schritt voraus. Auf der Insel gab es bereits ein Pilotprojekt, um herauszufinden, wie sich dieses Arbeitszeitmodell in der Praxis bewähren könnte. 61 Firmen mit insgesamt 2.900 Beschäftigten beteiligten sich an dem Test. In Deutschland stieß das Experiment sowohl bei Arbeitnehmern als auch in den Chefetagen auf breites Interesse. Jetzt veröffentlichte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung eine Studie zur Vier-Tage-Woche. Um ein Stimmungsbild zu erhalten wurden in Deutschland 2575 Vollzeitbeschäftigte verschiedenen Alters online befragt.

Die Auswertung der Antworten lieferte bemerkenswerte Zahlen:

  • Die große Mehrheit der Befragten (81 Prozent) findet es wünschenswert, nur vier Tage in der Woche mit entsprechend reduzierter Arbeitszeit, jedoch mit gleichem Lohn berufstätig zu sein.
  • Acht Prozent der Teilnehmer wären auch bei geringerer Entlohnung für ein verlängertes Wochenende.
  • Jeder Sechste (17 Prozent) lehnt die Vier-Tage-Woche ab.

Mehr Zeit für Familie und außerberufliche Aktivitäten

Die Studie beschäftigte sich ebenfalls mit der Frage, warum viele Arbeitnehmer ihre Wochenarbeitszeit gerne reduzieren möchten. Fast jeder Befürworter der Vier-Tage-Woche gab an, dass er mehr Zeit für sich selbst und seine Familie haben möchte. Es besteht die Hoffnung, dass sich Beruf und Familie unter diesen Bedingungen besser miteinander vereinbaren lassen. Ein weiteres, sehr bemerkenswertes Egebinis der Studie: Fast jeder Dritte (mehr als 30 Prozent) möchte wegen gesundheitlicher Beeinträchtigungen weniger arbeiten.    

Welche Argumente nennen die Gegner der Vier-Tage-Woche?

Von denjenigen, die das Arbeitszeitmodell ablehnen, befürchten 82 Prozent, dass sich bei den beruflichen Abläufen kaum etwas ändern würde. Etwa drei Viertel (77 Prozent) erwarten eine Verdichtung der Arbeitsprozesse. Andere sind der Meinung, dass bestimmte Arbeiten nicht ohne weiteres ruhen können.

Die Vier-Tage-Woche hat in Großbritanien die Produktivität und die Arbeitszufriedenheit gesteigert."

Forscher erwarten positive Effekte

In Großbritannien zeigte das Pilotprojekt markante Ergebnisse. Die Vier-Tage-Woche hätte die Produktivität und die Arbeitszufriedenheit gesteigert. Auffällig war ebenfalls eine Verringerung der krankheitsbedingten Ausfallzeiten. Die Forscher vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut rechnen mit vergleichbaren Auswirkungen.

Arbeitgeber könnten ihre Attraktivität durch das Angebot der Vier-Tage-Woche steigern. Das erfordere jedoch eine veränderte Organisation der Arbeitsabläufe.

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