Bei einer weiteren Eskalation könnte der Ölpreis nach oben schnellen

Europa Was bringt das neue Quartal?

Es sind noch knapp drei Monate bis zum Jahreswechsel. In den ersten drei Quartalen hatten europäische Aktien einen guten Lauf - abgesehen vom Japan-induzierten Kurzzeit-Crash im August. Was wird das letzte Quartal bringen?

Die Aussichten für ein positives letztes Börsen-Quartal stehen nicht schlecht, glaubt man den Experten. Dafür spricht nicht nur die Erfahrung der Jahresend-Rallye. Es gibt auch sonst Grund zur Annahme, dass europäische Aktien weiter zulegen werden.

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Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen - billige europäische Aktien

Die EZB hat im Juni 2024 die Zinswende eingeleitet. Mitte September folgte ein weiterer Zinsschritt nach unten. Gut möglich, dass in den letzten drei Monaten noch eine weitere Zinssenkung realisiert wird. Die Euronotenbank trägt damit nicht nur der niedrigeren Inflation Rechnung, die Lockerung der geldpolitischen Zügel soll auch dazu dienen, der lahmenden Konjunktur im Euro-Raum auf die Sprünge zu helfen.

Das europäische Wachstum hinkt der US-amerikanischen Wirtschaftsentwicklung nämlich hinterher. Als Wachstumsbremse erweist sich vor allem die deutsche Volkswirtschaft. Hier sind es in erster Linie hausgemachte Probleme, die die Konjunktur belasten. Aber auch die Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft, insbesondere vom chinesischen Markt, spielt eine wichtige Rolle. Den DAX hat das bisher wenig beeindruckt. Er hat in diesem Jahr einen Rekord nach dem anderen "geknackt". Der Grund: die DAX-Unternehmen verdienen ihr Geld primär im Ausland, nicht auf heimischen Märkten.

Die EZB hat im Juni 2024 die Zinswende eingeleitet."

Sinkende Zinsen sind stets ein positives Signal für Aktienkurse. Für steigende Kurse europäischer Aktien spricht auch die nach wie vor vergleichsweise niedrige Bewertung. Legt man den S&P 500 zugrunde, betrug das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei US-Aktien Ende August 23,2. Beim MSCI Europe Net Total Return Index lag das KGV dagegen bei 14,8. Es besteht also noch Wertaufholungspotential.

Viele Unsicherheiten bleiben

Bei all den positiven Aussichten bleiben allerdings auch einige Unwägbarkeiten. Ökonomisch stellt vor allem ein möglicher Handelsstreit mit China einen Risikofaktor dar. Noch gravierender sind die politischen Unsicherheiten. Die US-Wahl dürfte nicht nur auf die amerikanischen, sondern auch auf die europäischen Börsen ausstrahlen. Der Ukraine-Krieg tritt auf der Stelle und im Nahen Osten ist die Lage brandgefährlich. Bei einer weiteren Eskalation könnte der Ölpreis nach oben schnellen. Das wäre keine gute Nachricht für Konjunktur und Aktienmärkte.

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