Die EZB bleibt bislang bei ihrer Niedrigzinspolitik

"Gold überlebt alle Krisen" Zinssparen ist unattraktiv

Geopolitische Krisen machen Gold als Anlageklasse immer wichtiger, die ausufernde Staatsverschuldung taugt als weiteres gewichtiges Argument. Und doch reagiert der Goldpreis verhalten.

Das Edelmetall gilt grundsätzlich als sicherer Hafen für Vermögen, wenn das Wetter auf den Kapitalmärkten schlecht wird. Ein Blick auf das globale Umfeld zeigt, dass die Großwetterlage alles andere als sonnig ist. Allerdings zeigt sich der Preis für Gold bislang unbeeindruckt - dabei gab es ausreichend Gelegenheiten, einen bemerkenswerten Anstieg hinzulegen.

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Gold als Spielball der Interessen

Trotz aller gegenteiligen Beteuerungen ist die Staatsverschuldung der Industrienationen seit der Finanzkrise weiter gestiegen, was die Zinsanhebungen durch die FED zum großen Risiko macht. Die EZB bleibt bislang bei ihrer Niedrigzinspolitik, allerdings haben die Anleiherenditen zuletzt schon einmal spürbar angezogen - all die Faktoren setzen den Goldpreis ebenso unter Druck wie die Stärke der US-Währung. Das Geflecht ist gefährlich, denn angesichts der steigenden Inflationsraten müssten die Zinsen angehoben werden, allerdings belastet das die Staaten nochmals zusätzlich. Auf der anderen Seite sind die Auswirkungen der Digitalisierung noch gar nicht abzusehen, die Preise könnten nämlich dadurch wieder verstärkt unter Druck geraten.

Besonders eng ist die Beziehung des Edelmetalls zum US-Dollar: Sobald dieser an Wert gewinnt, verliert das Edelmetall - gilt dieses doch als Alternativwährung. Aktuell bringt ein Euro 1,19 US-Dollar auf die Waage, bis zum Jahresende werden nur noch 1,16 US-Dollar erwartet. Ein weiterer Faktor, der auf den Goldpreis drückt, ist der Aktienmarkt: Selbst die kräftigen Korrekturen in den letzten Monaten wurden wieder ausgeglichen, Aktien stellen somit eine ausgesprochen lukrative Anlageklasse dar. 

Sobald der US-Dollar an Wert gewinnt, verliert das Edelmetall - gilt dieses doch als Alternativwährung." 

So ist es nicht verwunderlich, dass sich der Goldpreis in einem Kanal zwischen 1.300 und 1.360 US-Dollar je Feinunze seitwärts bewegt. Es muss wohl erst einen drastischen Einbruch am Aktienmarkt geben, dass die Linie von 1.370 US-Dollar für die Feinunze nach oben durchbrochen wird.

Bislang schultern die Sparer die Lasten der Finanz- und Schuldenkrise, allerdings werden sie mit extrem niedrigen und teilweise sogar negativen Zinsen bestraft. Geld wird somit immer uninteressanter, scheint es doch als Instrument zum Krisenmanagement nicht wirklich geeignet. Ein Gold-Investment hingegen bringt zwar (auch) keine Zinsen, behält aber seinen Wert - und das kann in den heutigen Zeiten im wahrsten Sinne des Wortes goldwert sein.

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