Serie Finanzwissen: Finanzwissen Anlagestrategien Allgemeine Risiken der Vermögensanlage, Teil 1
Wertpapiere - gleich welcher Art - bergen neben Chancen auf Erträge auch bestimmte allgemeine Risiken, die unabhängig von dem jeweiligen Titel und der Art des Wertpapiers sind.
Man kann sie in das allgemeine Börsenrisiko, das psychologische Marktrisiko, das systemische Risiko, das moralische Risiko und das Konjunkturrisiko einteilen. Diese Basisrisiken wirken neben den wertpapierspezifischen Risiken auf die Wertentwicklung ein. Weitere Risiken in Teil 2, Teil 3 und Teil 4.
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Allgemeines Börsenrisiko
Börsenentwicklungen unterliegen immer auch unvorhersehbaren Ereignissen, gegen die eine Absicherung kaum möglich ist. Die Brexit-Entscheidung in Großbritannien 2016 oder die überraschende Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sind Beispiele dafür. Solche Ereignisse führen oft zu heftigen Börsenausschlägen, die mehr oder weniger alle dort gehandelten Titel betreffen. Auch gut diversifizierte Investmentfonds können sich solchen "erratischen" Schwankungen nicht entziehen. Das gilt auch dann, wenn es nach Phasen von Kursübertrebungen zu einem "Crash" kommt.
Psychologisches Marktrisiko
Börsenakteure agieren nicht unbedingt immer rational. An der Börse werden Erwartungen an die Zukunft bewertet. Da diese nicht bekannt und unsicher ist, spielen bei der Kursbildung Gerüchte, Meinungen und Einstellungen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Oft ist ein "Herdenverhalten" zu beobachten, bei dem die Marktteilnehmer erst einmal einem Trend folgen, auch wenn dieser nicht durch Fakten unterlegt ist. Später kommt es dann zu Korrekturen solcher "Fehlbewertungen" in die umgekehrte Richtung. Solche verhaltensbedingten Schwankungen werden als psychologisches Risiko bezeichnet.
Systemisches Risiko
Das systemisches Risiko betrifft die Gefährdung einer ganzen Volkswirtschaft durch den Ausfall wichtiger "Keyplayer". Deren Zahlungsunfähigkeit würde dazu führen, dass auch andere Unternehmen ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Über diese Kettenreaktion würde dann die gesamte Volkswirtschaft in Mitleidenschaft gezogen, was sich entsprechend in den Börsenkursen niederschlüge. Eine solche Schlüsselrolle besitzt zum Beispiel der Bankensektor, der für die Funktionsfähigkeit der gesamten Wirtschaft "systemrelevant" ist.
"Moralisches" Risiko
So alt wie der Börsenhandel ist auch unlauteres Verhalten bei Börsentransaktionen. Insidergeschäfte oder Betrug im großen Stil wie im Falle der früheren Börsen-Koryphäe Bernard L. Madoff sind zwar ebenso die Ausnahme wie Unterschlagungen oder andere Straftaten. Doch trotz vieler Maßnahmen zum Schutz der Anleger, einer strengen Regulierung und Aufsicht lässt sich unmoralisches Verhalten nicht ganz ausschließen. Dennoch sind Inhaber von Investmentfonds-Anteilen durch die Position des Sondervermögens und die Einschaltung einer Depotbank als verwaltende Stelle gut geschützt.
Konjunkturisiko
Die Kurse an der Börse folgen mehr oder weniger der Konjunktur. In der Wirtschaft gibt es immer wieder Auf- und Abschwung-Phasen, die sich auch in den Kursen niederschlagen. Das Konjunkturrisiko besteht darin, die Entwicklung falsch einzuschätzen und den falschen Zeitpunkt zum Ein- oder Ausstieg zu "erwischen".
Die vom Autor als Basis für diesen Artikel verwendeten Informationen sind vom Rechteinhaber des Grundlagenwissen: Investmentfonds und die Risiken, der fundsware GmbH, zur Verfügung gestellt worden.