Es ist nicht das erste Mal, dass Argentinien vor der Pleite steht

Kurz vor der Pleite Argentiniens Lage ist sehr schlecht

Es ist nicht das erste Mal, dass Argentinien vor der Pleite steht. Bereits in der Argentinien-Krise um die Jahrtausendwende kam es faktisch zum Staatsbankrott. Nach Jahren der wirtschaftlichen Erholung war es dann 2014 fast wieder so weit. Seither fährt das südamerikanische Land haarscharf am Rand des wirtschaftlichen Kollaps. Jetzt ist wohl ein Schuldenschnitt nötig.

Zu dieser Erkenntnis kommt jedenfalls der IWF, einer der wichtigsten Auslandsgläubiger Argentiniens. Ein vom Währungsfonds beauftragtes Expertenteam glaubt nicht mehr, dass das Land aus eigener Kraft aus der Krise kommt. Die Schuldenlast sei untragbar geworden und die Gläubiger müssten einen Beitrag zur Entlastung leisten. Noch 2018 hatte der IWF selbst einen Riesenkredit in Höhe von 57 Mrd. Dollar an Argentinien vergeben - schon damals zur Krisenbewältigung. Die Staatsschulden des Landes belaufen sich auf insgesamt gut 330 Milliarden Dollar.

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Unter der Verantwortung von Christine Lagarde

Das Pikante: die Entscheidung für die in ihrer Höhe einmalige Finanzhilfe fiel unter der Verantwortung der damaligen IWF-Chefin Lagarde, die heute EZB-Präsidentin ist. Im Gegenzug verpflichtete sich Argentinien damals, bis 2020 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen - Zinszahlungen nicht mitgerechnet. Das ist wohl eine Illusion. Argentiniens Wirtschaft schrumpft, die nationale Währung Peso hat gegenüber dem US-Dollar 40 Prozent an Wert verloren. Die Devisenreserven sind dramatisch dahingeschmolzen. Die Inflation ist die zweithöchste weltweit.

Kapitalflucht ist seit jeher eine gewohnte Reaktion der Argentinier auf wirtschaftlichen und politischen Vertrauensverlust. Zwar hat die Regierung unter Präsident Alberto Fernández Devisenkontrollen verhängt, doch die Talfahrt wird dadurch allenfalls gebremst, nicht gestoppt. Höhere Steuern sollen Nothilfen für Arme finanzieren. Das Ziel eines ausgeglichenen, oder gar überschüssigen Haushalts ist angesichts der Wirtschaftskrise utopisch geworden.

Seine Schulden komplett pünktlich bedienen kann Argentinien schon jetzt nicht mehr."

Gemeinsame Position beim Schuldenschnitt?

Wie das Land aus der Krise kommen soll, steht in den Sternen. Ein Silberstreif am Horizont ist jedenfalls nicht zu sehen. Gegen weitere Sparauflagen und Vorgaben aus dem Ausland zeigt sich die Regierung sperrig und ein Rezept für eine Bewältigung der Probleme fehlt.

Nur beim Thema Schuldenschnitt könnte man mit dem IWF an einem Strang ziehen. Ein geordneter, teilweiser Schuldenverzicht der Gläubiger wäre immer noch besser als ein ungeordneter Staatsbankrott - für beide Seiten.

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