Die Bank konnte in allen Segmenten ein positives Ergebnis erzielen

Erstaunliche Entwicklung Auferstehung der Deutsche Bank AG

In den letzten Tagen machte die Deutsche Bank-Aktie einen Freudensprung und erreichte Kurswerte, die man seit Anfang 2018 nicht mehr gesehen hat. Der Grund liegt auf der Hand: die Bank hat im ersten Quartal so gut abgeschnitten wie seit sieben Jahren nicht.

Beeindruckende 1,6 Milliarden Gewinn vor Steuern, das ist mehr als Deutschlands größtes Geldhaus im ganzen letzten Jahr erzielen konnte. Der Erfolg bestätigt den Sanierungskurs von Deutsche Bank-Chef Christian Sewing, ist aber auch auf glückliche Umstände zurückzuführen. Aktionäre und Mitarbeiter dürfte es jedenfalls freuen. Endlich mal gute Nachrichten aus Frankfurt!

Positive Ergebnisse in allen Segmenten

Die Bank konnte in allen Segmenten ein positives Ergebnis erzielen, auch im klassischen Firmenkunden- und Privatkundengeschäft - angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen keine Selbstverständlichkeit. Hier haben sich vor allem Sewings Kostensenkungsanstrengungen im Rahmen seiner Strategie zur Neuausrichtung der Bank bezahlt gemacht. Außerdem sind Kreditausfälle durch Corona wohl nicht so hoch gewesen wie zunächst befürchtet und in der Risikovorsorge berücksichtigt.

Die Niedrigzinsen bescherten der Bank sogar zusätzliche Erträge. Viele Kunden wechselten zu Fondsprodukten und anderen Wertpapier-Anlagen. Konsequenz: die Fondstochter DWS erzielte im ersten Quartal ein wesentlich besseres Ergebnis. Der Überschuss stieg gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 169 Millionen Euro. Selbst Negativzinsen sind inzwischen ertragreich. Sie können im Einlagengeschäft leichter durchgesetzt werden als noch vor Jahren.

Erträge im Investmentbanking sind schwankungsanfälliger als in anderen Geschäftsbereichen."

Ertragsbringer mit Achillesferse - das Investmentbanking

Der wahre Ertragsbringer im ersten Quartal war aber das Investmentbanking. Die Erträge in diesem Bereich sind im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel auf rund 3,1 Mrd. Euro gestiegen. Das ist einerseits positiv, zeigt aber auch die Achillesferse der Erfolgsbilanz. Denn die überdurchschnittliche Performance war wesentlich der spektakulären Erholung der Finanzmärkte nach dem Corona-Crash im März 2020 zu verdanken. Eine Entwicklung, die sich - zumindest in dieser Stärke - nicht ohne weiteres fortsetzen dürfte. Generell sind Erträge im Investmentbanking schwankungsanfälliger als in anderen Geschäftsbereichen.

Ob die Jahresbilanz ebenso eindrucksvoll ausfallen wird wie im ersten Quartal, ist daher noch nicht ganz ausgemacht. Aber die Zeichen stehen gut, zumal Sewing im Investmentbanking einen Trend zur nachhaltigeren Erfolgserzielung erkennt. Für die Deutsche Bank sind die Zahlen wie eine Auferstehung nach langer Wanderschaft durch ein dunkles Tal der Tränen.

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