Dem Staat ist die "unverdiente" Vermögensmehrung bei Sachwerten offenbar ein Dorn im Auge

Merkwürdiges Verhalten gegenüber den Bürgern Bekämpft der Staat Sachwerte?

Immobilien, Aktien, Edelmetalle - all das sind Sachwerte, die in den letzten Jahren deutlich teurer geworden sind. Mitverantwortlich dafür ist die Politik des billigen Geldes. Anders als in früheren Zeiten, als eine lockere Geldpolitik vor allem die Verbraucherpreise anheizte, sind es diesmal die Vermögenspreise, die anziehen.

Für die Eigentümer von Sachwerten bedeutet das einen buchhalterischen Gewinn. Zum echten Geldgewinn wird dieser allerdings erst, wenn der betreffende Sachwert verkauft wird. Ob buchhalterisch oder real - dem Staat ist die "unverdiente" Vermögensmehrung bei Sachwerten offenbar ein Dorn im Auge. Zumindest gibt es Anstrengungen, die Erwerb und Besitz von Sachwerten behindern bzw. unattraktiver machen.

Öffentliche Hand gewinnt schon jetzt am meisten

Dabei gehört die öffentliche Hand schon heute zu den Hauptprofiteuren der Niedrigzinspolitik. Selten war es so günstig, sich zu verschulden. Das Nachsehen haben die Sparer in konventionellen Geldanlagen. Sie erhalten nur noch Minizinsen, real erleiden sie Kapitalverluste. Die entgangenen Zinseinnahmen seit 2010 werden von der DZ Bank auf 358 Milliarden Euro netto geschätzt. Die Flucht in Sachwerte ist eigentlich die logische Konsequenz und wird noch zu wenig genutzt.

Maßnahmen gegen Sachwerte-Investments

Umso befremdlicher erscheint es, wenn jetzt zusätzliche Hürden für Sachwerte-Investments aufgebaut werden. Hier nur ein paar Beispiele:

  • Finanzminister Olaf Scholz möchte endlich seine Pläne für eine Finanztransaktionssteuer verwirklichen. Der Name ist eine Mogelpackung. Belastet werden nur Aktienkäufe, die dadurch teurer werden. Derivate bleiben außen vor;
  • gleichzeitig will die Regierung die Möglichkeiten zur Verlustverrechnung bei Wertpapiergeschäften einschränken. Betroffen sind wiederum vor allem Aktien. Heißt konkret: an Wertpapier-Gewinnen beteiligt sich der Staat vollumfänglich über die Kapitalertragbesteuerung, für Verluste gilt das aber nicht;
  • Bargeldkäufe von Edelmetallen sollen künftig auf 2.000 Euro - einen Bagatell-Betrag - begrenzt werden. Vorgeblich der Bekämpfung der Geldwäsche wegen, obwohl Geldwäsche-Verdacht nur sehr selten Edelmetalle betrifft;
  • der Mietendeckel in Berlin ist kaum eingeführt, da fordert die Berliner SPD eine Steuer, die "leistungslose" Immobiliengewinne abschöpft. Der jüngste Beschluss des SPD-Parteitags zur Wiedereinführung der Vermögensteuer ist da das berühmte "Tüpfelchen auf dem i".

Die Maßstäbe haben sich verschoben."

Solche Ideen und Maßnahmen gedeihen vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Klimas, in dem Enteignungen durchaus als probates Mittel gesehen werden und Vermögensbesitzer vielfach als raffgierige Kapitalisten gelten. Die Maßstäbe haben sich verschoben.

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