Gerade für Startups ist die Beschaffung von Geldmitteln ein Problem

Geld an Gründer verleihen Crowdinvesting

Gründer und Jungunternehmer haben oft Probleme, Geld für nötige Investitionen von ihrer Hausbank zu erhalten. Im Internet-Zeitalter gibt es mittlerweile eine Alternative: das Crowdinvesting.

Diese Form der Finanzierung entwickelt sich zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für das klassische Investmentgeschäft der Banken. Die noch junge Crowdinvesting-Branche hat große Ziele. Eine Billion US-Dollar wollen die in diesem Bereich aktiven Plattformen in den nächsten zehn Jahren einsammeln. Die Finanzierung ohne Bank über das Internet ist eine Idee aus Großbritannien. Im Jahre 2005 ging hier der erste Online-Marktplatz an den Start, über den Kredite von privat an privat vermittelt werden konnten. 

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Unterschiedliche Formen des Crowdinvesting 

Dieses Angebot für sogenannte peer-to-peer-Kredite hat inzwischen zahlreiche Nachahmer in anderen Ländern gefunden - auch bei uns. Relativ neu ist, dass auch Unternehmen verstärkt auf solche Finanzierungslösungen zurückgreifen. Mittlerweile gibt es weltweit bereits fünfzig Internet-Marktplätze mit dieser Ausrichtung. Dabei werden unterschiedliche Ansätze verfolgt:  

  • Unter Crowdinvesting im engeren Sinne wird die Bereitstellung von Beteiligungskapital von privaten Investoren verstanden. Der Anleger geht hier sozusagen voll ins unternehmerische Risiko;
  • Crowdlending bezieht sich auf die darlehensbasierte Form der Finanzierung. Hier kommen klassische Kreditverhältnisse zwischen Geldgeber und Unternehmen gegen Zinszahlungen zustande; 
  • Crowdfunding wird dagegen oft genutzt, um bestimmte Projekte und Vorhaben zu finanzieren. Dabei erhält der private Investor "Naturalien" als Gegenleistung, sozusagen eine moderne Form des Tauschhandels.  

Die Crowdinvesting-Plattformen versprechen beiden Seiten Vorteile. Unternehmen erhalten dadurch Zugang zu Finanzierungen mit Konditionen, die sonst kaum möglich wären. Und private Anleger finden hier Investmentmöglichkeiten mit überdurchschnittlichen Renditechancen. Die Marktplätze selbst betätigen sich dabei als reine Vermittler, die Angebot und Nachfrage zusammenführen. Dafür fordern sie Gebühren ein, oft nur von den geldsuchenden Unternehmen, manchmal aber auch von beiden Seiten. Das ist ihr Geschäftsmodell.

Das Risiko, das sonst die Bank übernimmt, müssen Anleger in diesem Fall selbst tragen."

Ein Investment mit Risiko 

Der Verzicht auf die Zwischenschaltung einer Bank mag nützlich sein. Für Anleger hat sie allerdings einen "Pferdefuß". Das Risiko, das sonst die Bank übernimmt, müssen sie in diesem Fall selbst tragen. Zwar nehmen die Online-Marktplätze üblicherweise auch eine Bonitätsprüfung vor, so dass Unternehmen mit zweifelhafter oder fehlender Bonität der Zugang erschwert bzw. verwehrt ist. Dennoch bleibt das Ausfallrisiko größer als bei vielen anderen Investments. Anleger haben die Möglichkeit, selbst Risikostreuung zu betreiben, in dem sie mit überschaubaren Beträgen in mehrere Firmen bzw. Projekte investieren. 

In diesem Sinne mag das Crowdinvesting eine interessante zusätzliche Option für Geldanlagen eröffnen, eine Lösung für den anhaltenden "Zinsnotstand" ist es sicher nicht. Wer sich engagiert, sollte auf jeden Fall genauer prüfen, wo er konkret investiert.

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