Finnischer Pensionsfonds verkauft US-Aktien Das Risiko Trump
Seit seinem Amtsantritt im Januar sorgt US-Präsident Donald Trump immer wieder für Irritationen und provoziert Zweifel an seinen Führungsqualitäten. Zuletzt waren seine Äußerungen zu den Ereignissen in Charlottesville ein Aufreger. Für Manager des finnischen Pensionsfonds Varma hat dies jetzt das Fass zum Überlaufen gebracht. Sie bauen ihren Bestand an US-Aktien ab.
Ob das eine weitsichtige Entscheidung ist, muss sich allerdings erst noch zeigen. Erstaunlicherweise haben die Irrungen und Wirrungen um Trump bisher dem US-Aktienmarkt wenig anhaben können. Auf Jahressicht sind die Kurse um mehr als 18 Prozent gestiegen. Mit der Wahl Trumps im letzten November begann dann eine eindrucksvolle Kursrallye, die bisher nicht ernsthaft unterbrochen wurde. Anders zum Beispiel der DAX. Der hat auf Jahressicht um lediglich 12 Prozent zugelegt und befindet sich seit Juni auf Talfahrt.
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Wie hoch ist das Trump-Risiko?
Offenbar ignorieren die US-Börsen den Präsidenten weitgehend, denn der konnte bislang kaum mit positiven Impulsen aufwarten. Die im Wahlkampf großspurig angekündigten Steuersenkungen und Infrastruktur-Investitionen sind nicht in Sicht, die Gesundheitsreform ist vorerst gescheitert, ein klarer Kurs nicht erkennbar. Dies hat aber nicht gereicht, um ein Trump-Risiko bei den Kursen einzupreisen. Es äußert sich bis dato allenfalls in einer gebremsten Aufwärtsbewegung.
Offenbar ignorieren die US-Börsen den Präsidenten weitgehend."
Tatsächlich zeigt sich die US-Konjunktur trotz Schwächezeichen immer noch robust, die Zahlen der großen Unternehmen stimmen und auch ohne Trumps angekündigte Maßnahmen würde sich die Wirtschaft nicht schlecht entwickeln. Größer als das Risiko, dass der US-Präsident nichts tut, erscheint derzeit die Gefahr, dass er mit seinem erratischen Kurs die an sich positive Tendenz stört.
Bei Varma setzt man auf sichere Gewinne
So viel Optimismus wollte man bei Varma nicht zeigen. Hier wird das Trump-Risiko höher eingeschätzt. Der Fonds, der rund 45 Milliarden Euro umfasst, hat seine Aktienquote um fünf Prozent reduziert. Darunter befinden sich hauptsächlich US-Titel. Der Verkauf bot auch eine gute Gelegenheit, Kursgewinne an den US-Börsen mitzunehmen.