Die Auszahlungsnachricht war viel schlechter als erwartet

Die Lebensversicherung, der Klassiker Das schlechteste Altersvorsorge-Produkt

Die Lebensversicherung gilt als klassisches Produkt der privaten Altersvorsorge. Doch wer sich damit fürs Alter absichern will, trifft nicht unbedingt eine gute Wahl. Verbraucherschützer sehen in der Lebensversicherung sogar '... das schlechteste Produkt der Altersvorsorge'.

Dabei klingt das Versicherungsmodell zunächst recht einleuchtend. Der Kunde spart in seinem Vertrag regelmäßig Kapital an. Die Versicherung kümmert sich um eine professionelle Anlage. Und zusätzlich wird eine Absicherung des Todesfallrisikos vereinbart. Stirbt der Versicherungsnehmer vorzeitig, erhalten Angehörige die vertragliche Versicherungssumme zur Existenzsicherung ausgezahlt. Oft können noch weitere Risiken wie Berufsunfähigkeit oder Unfälle mitversichert werden.

Ein Modell mit Haken 

Was wie ein Rundum-Sorglos-Paket wirkt, bietet allerdings ein hohe - und wahrscheinlich auch gewollte - Intransparenz. Für den Versicherungsnehmer ist kaum nachvollziehbar, wie viel von seinen Beiträgen in die Kapitalbildung und wie viel in die Risikoabsicherung fließt. Noch weniger ist ersichtlich, wie hoch der Anteil an Beiträgen ist, der für Vertriebs- und Vewaltungskosten verbraucht wird. Schätzungsweise werden nur 70 bis 80 Prozent der Beitragsleistungen effektiv zur Kapitalbildung eingesetzt und verzinst. Der Rest dient zur Abdeckung der Kosten. 

Unrealistische Renditeprognosen 

Erst am Schluss - oft nach Jahrzehnten - erweist sich, was die Lebensversicherung tatsächlich wert war. Dabei müssen Versicherungsnehmer sich immer mehr auf magere Ergebnisse einstellen. Wer vor einigen Jahren seinen Vertrag abgeschlossen hat, erhält zwar noch eine höhere Garantieverzinsung, doch die Überschussbeteiligung - die zweite wichtige Ertragskomponente - schmilzt angesichts der niedrigen Zinsen zunehmend dahin.

Neuverträge bieten ohnehin nur noch eine Garantieverzinsung von 1,25 Prozent und ob hier größere Überschüsse zu erwarten sind, erscheint mehr als fraglich. In der gegenwärtigen Zinslage zeigt sich deutlich, dass die Überschussbeteiligung, mit der häufig beim Verkauf geworben wird, eben nicht garantiert und sicher ist. Oft wurde und wird in der Werbung mit übertrieben optimistischen Annahmen und Prognosen gearbeitet.

Die Ablaufleistung ist viel niedriger als seinerzeit in Aussicht gestellt."

Alt-Verträge durchhalten - nach neuen Lösungen suchen 

Die Konsequenz daraus kann nur heißen, bei der Altersvorsorge nicht auf die Lebensversicherung zu setzen, sondern nach Alternativ-Lösungen zu suchen. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel ETF-basierte Fonds-Sparpläne in Verbindung mit einer reinen Risiko-Lebensversicherung. Bei einem solchen Modell sind die Kosten der einzelnen Bausteine transparent und die Renditeerwartung ist deutlich besser. Wer bereits eine Lebensversicherung hat, sollte genau prüfen, ob er sie bis zum Ende durchhalten, oder sie möglicherweise vorzeitig kündigen sollte. Denn die vorzeitige Kündigung ist häufig mit Verlusten verbunden, weil sich hohe Einmalkosten wie die Vermittlungsprovision zu Vertragsbeginn wertmindernd bemerkbar machen.

Unabhängige Beratung, was am besten für die Altersvorsorge zu tun ist, empfiehlt sich dabei auf jeden Fall - unabhängig davon, ob schon eine Lebensversicherung besteht oder nicht.

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