Klassische Rollenverteilung offensichtlich noch immer beliebt

Neue Studie Der moderne Familienvater

Gute Bedingungen für mehr Gleichberechtigung in Familie und Beruf zu schaffen, ist in vielen entwickelten Ländern ein erklärtes Ziel der Politik. Doch was macht Männer und Frauen am zufriedensten?

Diese Frage untersuchte der Marburger Soziologe Martin Schröder. Die Ergebnisse seiner länderübergreifenden Studie stellen manche These in Frage. Beim Thema Gleichberechtigung geht es in der Regel darum, den Frauen bessere Chancen für ihre berufliche Karriere zu bieten und gleichzeitig die Männer zu ermuntern, sich im Haushalt und bei der Erziehung der Kinder mehr zu engagieren. Schröder untersuchte, bei welcher Rollenverteilung Männer und Frauen die höchste Zufriedenheit erreichen.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Die Details der Studie:

  •  Im Rahmen der Untersuchung wurden 740.000 Daten erhoben. Befragt wurden Erwachsene aus sieben Ländern.
  • Das Ergebnis ist eindeutig: Männer aus den westlichen Bundesländern Deutschlands, Australien, Südkorea, Großbritannien, den USA und der Schweiz, sind am zufriedensten, wenn sie wöchentlich mehr als 40 Stunden im Beruf arbeiten können.
  • Bei Vätern liegt dieser Wert sogar noch höher.
  • Bei kinderlosen Frauen steigt die Zufriedenheitskurve ebenfalls mit höherer Stundenzahl an. Im Unterschied zu den männlichen Kollegen sinkt diese Kurve jedoch, wenn die wöchentliche Arbeitszeit 40 Stunden übersteigt.
  • Die Zufriedenheit von Müttern ist höher als die von kinderlosen Frauen und nahezu konstant. Ein Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Arbeitszeit wurde nicht festgestellt.

Klassische Rollenverteilung offensichtlich noch immer beliebt

Diese Ergebnisse passen durchaus zu anderen wissenschaftlichen Untersuchungen. Sie alle lassen den Schluss zu, dass es durchaus gute Argumente für das klassische Familienmodell gibt. Bleibt die Frage, wie sich diese Ergebnisse nutzen lassen. Es ist bekannt, dass Menschen besonders zufrieden sind, wenn sie in Übereinstimmung mit den gesellschaftlichen Normen leben.

Die Zufriedenheit von Müttern ist höher als die von kinderlosen Frauen und nahezu konstant."

Falls sich die Erwartungen an Männer und Frauen verändern, könnten sich diese Veränderungen in der Zufriedenheit widerspiegeln. Ursache und Wirkung in diesem Bereich auseinander zu halten, ist jedoch sehr schwierig, weil weitere Faktoren eine Rolle spielen.

Schlussfolgerungen für die Familienpolitik

Schröder ist der Meinung, dass es nicht das Ziel sein kann, mit allen Mitteln die Rollenverteilung zwischen Müttern und Vätern zu verändern. Viel mehr komme es darauf an, politische Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Eltern ermöglichen, Familienarbeit und Berufstätigkeit so zu verteilen, wie es für alle Beteiligten am vorteilhaftesten ist.

 

Autor: Manfred Gassner

 

 

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