Als Zinseszins werden Zinszahlungen auf wiederangelegte Zinserträge aus Kapitalanlagen bezeichnet

Früh anfangen zu sparen Der Zinseszins - eines der Weltwunder

Mit dem Finanzwissen der Deutschen ist es nicht zum Besten bestellt. Und bei Gedanken an Finanzmathematik wird manchem übel. Dabei wäre es nicht schlecht, sich näher damit zu befassen. Dann würde klarer, wie systematische Vermögensbildung funktioniert - zum Beispiel mit dem Zinseszinseffekt.

Als Zinseszins werden Zinszahlungen auf wiederangelegte Zinserträge aus Kapitalanlagen bezeichnet. Dadurch dynamisiert sich der Kapitalzuwachs im Zeitablauf. Im übertragenen Sinn wird auch von Zinseszinsen gesprochen, wenn Kapitalerträge nicht aus Zinsen bestehen - zum Beispiel aus Dividenden. Die Wirkungsweise ist die gleiche.

Wie der Zinseszinseffekt wirkt

Um die Wirkung des Zinseszinseffektes zu verdeutlichen, ein einfaches Beispiel: Angenommen sei eine Geldanlage von 10.000 Euro mit einer Verzinsung von 3 % p.a. und einer Anlagedauer von 10 Jahren. Von Steuern wird abstrahiert. Das bedeutet im ersten Jahr 300 Euro an Zinsen.

Wird dieser Ertrag "verfrühstückt", findet keine zusätzliche Kapitalbildung statt. Geschieht dies auch in den Folgejahren, fallen im Zeitablauf insgesamt 3.000 Euro an Zinszahlungen an und am Schluss werden 10.000 Euro zurückgezahlt. Werden die Zinsen dagegen immer wieder zum gleichen Zinssatz angelegt, steht nach 10 Jahren ein Kapital von 13.439,16 Euro zur Verfügung. Das sind 439,16 Euro mehr an Rückflüssen als bei Verzicht auf die Wiederanlage. Das Plus ist dem Zinseszinseffekt geschuldet.

Er wirkt umso stärker, je länger Kapital gebildet wird und je höher der Zinssatz ist. Geht man im Beispiel von einem Zinssatz von 5 % statt 3 % aus, beträgt der Zinseszinseffekt nach 10 Jahren 1.288,95 Euro statt 439,16 Euro. Bei 20 Jahren steigt er sogar auf 6.532,97 Euro bei 5 % Zinsen, bei 3 % Zinsen sind es 2.061,11 Euro. Im Umkehrschluss folgt, bei niedrigen Zinssätzen verschwindet der Zinseszinseffekt zunehmend.

Als "achtes Weltwunder" hat Albert Einstein einmal den Zinseszinseffekt bezeichnet."

Wunderbar, aber nicht wundersam

Wer an die derzeitige und vermutlich noch länger anhaltende Zinssituation denkt, muss die Hoffnung nicht aufgeben. Denn auch beim Aktien- und Fondssparen ist ein Zinseszinseffekt möglich. Hier kann man - gut gestreut - langfristige Renditen bis zu 8 % Prozent erwarten - beste Voraussetzungen für dynamische Vermögensbildung bei konsequenter Wiederanlage.

Als "achtes Weltwunder" hat Albert Einstein einmal den Zinseszinseffekt bezeichnet - wer die Zusammenhänge kennt, findet das vielleicht wunderbar, aber nicht wundersam.

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