Deutsche Bank und Commerzbank Deutsche Banken immer bedeutungsloser
In diesen Tagen jährt sich zum zehnten Mal der Zusammenbruch von Lehman Brothers. Er gilt weithin als Startschuss für die Finanzkrise. Das ist zwar nur bedingt richtig. Denn die Ursachen der Krise reichen weiter zurück, dennoch ist das Ereignis einen Rückblick wert - zum Beispiel, was die Entwicklung der deutschen Banken seither betrifft. Vor zehn Jahren hatten sich vor allem zwei deutsche Geldhäuser auf den Weg zu neuen Ufern gemacht: die Deutsche Bank und die Commerzbank.
Die Deutsche Bank hatte zuvor einen konsequenten Internationalisierungs-Kurs gefahren und wollte zum Global Player aufsteigen. Dazu wurden zahlreiche Bankakquisitionen durchgeführt, ein Höhepunkt war die Übernahme der amerikanischen Investmentbank Bankers Trust 1999. Die Commerzbank arbeitete zeitgleich daran, zur Nummer zwei am deutschen Bankenmarkt aufzusteigen. Der Komplett-Erwerb der Eurohypo und der Kauf der Dresdner Bank waren Meilensteine dieser Strategie.
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Jähes Ende des Expansionskurses
Der Dresdner Bank-Deal wurde am 31. August 2008 bekannt gegeben, am 13. September kaufte die Deutsche Bank erhebliche Anteile an der Postbank mit der Option auf eine spätere Übernahme. Am 15. September musste Lehman Brothers Insolvenz anmelden. Danach sah die Welt bekanntlich anders aus. Der Expansionskurs der beiden deutschen Geldinstitute war jäh zu Ende.
Die Deutsche Bank war zwar stabil genug, um nicht auf staatliche Hilfen angewiesen zu sein. Doch die in das Investmentbanking gesetzten großen Hoffnungen hatten sich als Illusion erwiesen. Im Gegenteil - im Nachgang erwuchsen der Bank aus diesem Bereich milliardenschwere Belastungen durch diverse Skandale, die erst heute einigermaßen verdaut sind.
Stattdessen konzentrierte man sich wieder mehr aufs klassische Banking, konnte aber wegen des Wettbewerbs und der digitalen Revolution nicht recht reüssieren.
Im internationalen Bankenkonzert spielen Deutsche Bank und Commerzbank nurmehr eine Rolle unter ferner liefen."
Heute nur unter ferner liefen
Der Commerzbank gelang es nur mit massiver staatlicher Untersützung zu überleben. Insgesamt 18,2 Mrd. Euro mussten zugeschossen werden.
Das meiste ist davon inzwischen zurückgezahlt, aber dem Bund gehören immer noch 15,5 Prozent der Commerzbank-Aktien. Als Ausweg aus der Finanzkrise setzte das Institut vor allem auf Kostensenkungen und neue Kunden.
Doch wirklich erfolgreich sind beide Banken nicht. Ihre Aktien haben im Vergleich zu vor der Finanzkrise massiv an Wert verloren.