Goldenes Jahrzehnt Deutsche Wirtschaft boomt weiter
Die Konjunktur in Deutschland läuft weiter rund - das ist zumindest der Eindruck, wenn man die jüngst vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal betrachtet. Danach ist die deutsche Wirtschaft gegenüber dem Winterquartal um ein halbes Prozent gewachsen, mehr als erwartet worden war.
Getrieben wurde das Wachstum vor allem vom privaten Konsum und mehr Staatsausgaben. Bei den Exporten ist Deutschland zwar nach wie vor stark, doch sind - nicht zuletzt konjunkturbedingt - auch die Importe gestiegen. Daher hat der Außenhandel diesmal nicht in dem Maße zur Wirtschaftsentwicklung beigetragen wie das in anderen Quartalen der Fall war.
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Länger als das Wirtschaftswunder?
Die Statistiker aus Wiesbaden haben noch eine weitere gute Nachricht. Auch im ersten Quartal ist die Wirtschaft stärker gewachsen als zunächst vermeldet worden war - um 0,4 Prozent statt 0,3 Prozent. Für das Gesamtjahr wird ein Wirtschaftswachstum von knapp unter zwei Prozent erwartet. Damit sind Befürchtungen, dem Wirtschaftsaufschwung könne allmählich "die Puste ausgehen", wohl erst einmal widerlegt. Wenn die Entwicklung so weiter geht, dann könnte demnächst das "goldene Jahrzehnt" erreicht sein - eine Dekade nahezu ungebrochenen wirtschaftlichen Wachstums. Weit sind wir nicht mehr davon entfernt. Schon in 34 der letzten 37 Quartale wies die Wirtschaftsleistung ein Plus aus. Es wäre dann der längste Aufschwung in der 70jährigen Geschichte der Bundesrepublik. Selbst das Wirtschaftswunder konnte nicht so lange durchhalten.
Die erfreuliche Entwicklung im zweiten Quartal ist der Tatsache zu verdanken, dass die Einkommen der Bundesbürger deutlich gestiegen sind. Dank der guten Lage am Arbeitsmarkt macht man sich auch wenig Gedanken um den eigenen Arbeitsplatz. Beides sorgt für Ausgabenfreude. Auch der Staat hat mit mehr Ausgaben die Wirtschaft angetrieben. Hier hatte zunächst die sich hinziehende Regierungsbildung ausgabenwirksame Entscheidungen gebremst. Mit der Bildung der Großen Koalition wurde dann die Handlungsfreiheit zurückgewonnen.
Der Handelsstreit mit den USA und die zahlreichen Irritationen des US-Präsidenten haben bislang erstaunlich wenige Spuren hinterlassen."
Gute Daten auch im Euro-Raum
Der Handelsstreit mit den USA und die zahlreichen Irritationen um den Kurs des US-Präsidenten haben dagegen bislang erstaunlich wenige Spuren hinterlassen. Das gilt übrigens auch für die Euro-Zone.
Sie konnte im zweiten Quartal ebenfalls etwas stärker wachsen als ursprünglich prognostiziert worden war. Eine solide wirtschaftliche Entwicklung im Euro-Raum bietet für die deutsche Wirtschaft ein stabiles ökonomisches Umfeld.