Auch das Jahr 2018 konnte wieder mit Negativ-Beispielen aufwarten

Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger Die großen und kleinen Skandale

Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) vertritt bereits seit 1959 Rechte und Interessen von Kleinanlegern. Jedes Jahr gibt die SdK das "Schwarzbuch Börse" heraus. Dort sind markante Investment-Skandale und Börsen-Flops aufgelistet, bei denen Anleger eine Menge Geld verloren haben.

Auch das Jahr 2018 konnte in dieser Hinsicht wieder mit manchen Negativ-Beispielen aufwarten. Hier einige "Highlights" aus dem aktuellen Schwarzbuch. Dabei zeigt sich einmal mehr: nicht immer steht hinter der Geldvernichtung Betrug oder böser Wille, oft sind es gravierende Fehleinschätzungen oder schlichtes Missmanagement. 

P&R -Anlegerbetrug mit Schiffscontainern 

Auf dem traurigen Platz 1 der Anlegerschädiger steht 2018 der Münchner Container-Vermieter P&R. Es handelt sich um ein Anlageangebot des sogenannten "Grauen Kapitalmarktes". P&R bot seinen Anlegern über Jahre ein vermeintlich gut kalkulierbares und abgesichertes Investment durch Schiffscontainer-Kauf und -Vermietung. Als die internationale Seeschifffahrt infolge der Finanzkrise einbrach, ging das Geschäftsmodell aber nicht mehr auf und entwickelte sich zunehmend zu einem Schneeball-System. Am Ende waren eine Million Container verkauft worden, die tatsächlich nur auf dem Papier existierten. 54.000 Anleger, die 3,5 Mrd. Euro an P&R gegeben hatten, müssen wohl den größten Teil ihres Investments abschreiben. Besonders tragisch: viele P&R-Anleger sind Rentner, die mit dem Container-Geschäft ihre Altersversorgung aufbessern wollten.

Traurige Werte - Deutsche Bank und Commerzbank

Teure Altlasten und fehlende strategische Antworten auf Herausforderungen der Zukunft sind Gründe, warum auch 2018 für Aktionäre der Deutschen Bank und der Commerzbank ein weiteres rabenschwarzes Jahr gewesen ist. Beide Aktien haben auf Jahressicht mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren - ganz zu schweigen vom Verlust im Vergleich zu Kurs-Höchstständen vor der Finanzkrise. Darauf bezogen sind die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank heute nur noch ein Zehntel wert. Und Besserung ist nicht in Sicht. Selbst jüngste Spekulationen um eine mögliche Fusion beider Institute sorgten nur für ein kurzes und bescheidenes Kurs-Strohfeuer.

Wenn Börsenneulinge floppen

Beispiele für dramatischen Kursverfall lassen sich aber auch außerhalb der Bankenbranche finden. Ein solcher Fall ist die Aktie von ZhongDe Waste Technologie AG. Sie ist der erste chinesische Wert, der an der Deutschen Börse notiert war. Seit dem Börsendebüt im Jahre 2007 hat die ZhongDe Waste-Aktie mehr als 99 Prozent ihres Kurswerts eingebüßt und notiert gerade noch im Cent-Bereich. Enttäuscht haben auch Börsenneulinge.

Breit gestreut investiert lassen sich Fehlgriffe gut verdauen."

Die erst Mitte 2017 eingeführte Aktie der Restaurant-Kette Vapiano hat binnen eines Jahres rund drei Viertel ihres Wertes verloren. Einen vergleichbaren Absturz erlebte die Aktie des Internet-Startups Home24. Erst im Juni eingeführt, beträgt das Kursminus jetzt schon 60 Prozent.

Nicht alles auf ein Pferd setzen

Diese eklatanten Anlage-Pleiten zeigen einmal mehr, dass es ein schlechter Rat ist, sein Geld auf einzelne Investments - den berühmten "Geheimtipp" - zu setzen. Breit gestreut investiert lassen sich auch solche "Fehlgriffe" gut verdauen und die Gesamt-Rendite des Portfolios bleibt trotzdem positiv.

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