Die Strategie der 3 Geldtöpfe
Wollen Sie regelmäßige investieren, um beispielsweise für das Alter vorzusorgen oder ein Eigenheim zu kaufen, ist es sinnvoll, das regelmäßig eingehende Einkommen auf drei 'Geldtöpfe' zu verteilen.
Ist die Stimmung an der Börse gut und die Kurse erreichen neue Höchststände, ist die Versuchung groß, von diesen Anstiegen zu profitieren. Investieren Sie jedoch Ihr gesamtes Geld in Aktien oder nehmen sogar einen Kredit für Aktienkäufe auf, gehen Sie ein großes Risiko ein. Beim Blick auf historische Aktiencharts fallen die zum Teil dramatischen Einbrüche der Kurse sofort ins Auge. Haben Sie Ihr gesamtes Geld in Aktien angelegt und müssen bei Tiefstständen verkaufen, weil zum Beispiel Ihr Auto einen Motorschaden hat oder der Sturm ein riesiges Loch in das Dach Ihres Eigenheims riss, verlieren Sie einen großen Teil Ihres Ersparten. Um gar nicht erst in solche Notsituationen zu geraten, sollten Sie bei der Geldanlage immer auf ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko achten. Mit der Strategie der drei Geldtöpfe haben Sie Ihre Finanzen jederzeit unter Kontrolle, sorgen ausreichend für kritische Situationen vor und können trotzdem mit einem Teil Ihres Einkommens von den Chancen an der Börse profitieren.
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Definition der drei Geldtöpfe
Die Formulierung 'Geldtöpfe' ist selbstverständlich sinnbildlich gemeint. Es geht bei dieser Strategie darum, bestimmte Teile Ihres Einkommens für unterschiedliche Verwendungszwecke vorzusehen und auf getrennten Konten zu verwalten.
- 1. Geldtopf: Girokonto für die Abwicklung der Geldeingänge und Ausgaben für die Haushaltsführung
- 2. Geldtopf: Tagesgeldkonto mit Geldreserve für außerplanmäßige Ausgaben und größere Anschaffungen
- 3. Geldtopf: Investment Portfolio
Girokonto zur Abwicklung der regelmäßigen Ein- und Auszahlungen
Ohne Girokonto kommt heute niemand mehr aus. Gehalt, BAföG oder Kindergeld - sämtliche Gehälter, Honorare, staatliche Leistungen etc. werden heute auf Girokonten überwiesen. Aber auch die regelmäßigen Ausgaben für Miete, Strom, Versicherung und sogar die Einkäufe im Lebensmittelmarkt werden zum größten Teil bargeldlos abgewickelt. Um Vermögen zu bilden, müssen Sie regelmäßig einen Teil Ihres Einkommens zurücklegen und für sich arbeiten lassen. Das setzt jedoch voraus, dass Sie einen genauen Überblick über Ihre monatlichen Einkünfte und Ausgaben haben. Am leichtesten geht das mit einem Haushaltsbuch. Führen Sie über einen längeren Zeitraum sorgfältig Buch über Ihre Ausgaben, werden Sie schnell erkennen, wo es Sparpotentiale gibt und wissen genau, wie viel Geld Sie monatlich für Ihren Haushalt benötigen. Um den teuren Dispokredit möglichst nicht in Anspruch nehmen zu müssen, sollte am Monatsanfang möglichst das Doppelte des durchschnittlichen Monatsbedarfs im 1. Geldtopf beziehungsweise auf Ihrem Girokonto sein.
Tagesgeldkonto mit Notreserve
Die Heizung im Eigenheim fällt aus, der Zahnarzt stellt eine Rechnung für eine dringend erforderliche Behandlung, die Waschmaschine streikt - nicht jede Ausgabe lässt sich im Voraus planen. Für solche Notfälle benötigen Sie ein finanzielles Polster - den zweiten Geldtopf. Wie groß diese Notreserve sein muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wohnen Sie im eigenen Haus und haben Sie Kinder, ist eine größere Reserve erforderlich. Als Richtwert gilt der vier- bis sechsfache Betrag der monatlichen Ausgaben. Dieses Geld könnten Sie auf einem Tagesgeldkonto parken. Zinsen gibt es zur Zeit zwar nicht, doch Sie kommen nicht so leicht in Versuchung, das Geld für nicht zwingend erforderliche Dinge auszugeben.
Investment Portfolio
Der dritte Geldtopf ist für die Vermögensbildung gedacht. Hierhin überweisen Sie die Gelder, die Sie nicht für Geldtopf 1 und 2 benötigen. Sie können bei Ihrer Hausbank ein Portfolio mit zugehörigem Verrechnungskonto eröffnen oder sich für einen kostengünstigen Onlinebroker entscheiden. Viele Anleger unterschätzen die Kosten beim Investieren und bedenken nicht, dass Transaktionskosten beim Kauf oder Verkauf und die Gebühren für Konto- und Depotführung die Rendite des Investments schmälern.
Langfristig und breit gestreut investieren - das Geheimnis erfolgreicher Anleger
Wegen des anhaltend niedrigen Zinsniveaus gibt es für Investoren kaum noch Alternativen zum Aktienmarkt. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich mit Aktien im langjährigen Durchschnitt Renditen von mehr als 7 Prozent erwirtschaften lassen. Beginnen Sie frühzeitig mit dem Sparen, können Sie bei so attraktiven Renditen selbst mit kleineren monatlichen Anlagebeträgen ausreichend für Ihr Alter vorsorgen oder sich den Traum vom eigenen Heim erfüllen. Um das Risiko zu minimieren, sollten Sie nicht alles auf eine Karte setzen und Ihr Portfolio diversifizieren. Das heißt, Sie sollten beispielsweise Aktien von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Ländern kaufen. Um kostspielige Fehlentscheidungen zu vermeiden, empfehlen wir, sich von einem unabhängigen Finanzfachmann beziehungsweise von einer Fachfrau bei der Auswahl beraten zu lassen.
Es ist besser 1 Stunde über Geld nachzudenken, als 1 Monat dafür zu arbeiten