Diskussion über Fahrverbote irritiert Diesel-PKW verkaufen?
Diesel-Fahrzeuge sind seit VW in Ungnade gefallen, nun drohen auch noch Fahrverbote für die Innenstädte. Ob es sich nur um eine vorübergehende Krise oder einen grundlegenden Trend handelt, bleibt allerdings abzuwarten.
Diesel-Fahrzeuge hatten schon einige schwere Zeiten zu überstehen, erinnert sei nur an den per Abwrackprämie gepushten Verkauf von Benzinern von 2008 und 2010: Damals wurden 38 Prozent mehr Benziner zugelassen als Diesel - und doch hat er überlebt. Sollten nun aber wirklich die Innenstädte für Diesel-Fahrzeuge gesperrt werden, dürfte mancher Autohalter seine Diesel-Treue überdenken.
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Zahl der Neuzulassungen: Diesel wird langsam abgehängt
Im laufenden Jahr klafft bei den Neuzulassungen bereits eine Lücke von elf Prozent zwischen Benzin- und Dieselfahrzeugen auf. Auf den ersten Blick mag das relativ wenig erscheinen, es handelt sich aber um das Vierfache des zwischen 2012 und 2015 erreichten Wertes. Schon nach Einführung der Abwrackprämie war dem Diesel ein maximaler Marktanteil von 30 Prozent vorausgesagt worden, was sich angesichts der eingeführten Umweltzonen auch plausibel anhörte. Allerdings waren im Jahr 2015 rund 49 Prozent der Neuzulassungen Diesel-Fahrzeuge - drastische Verwerfungen auf dem Fahrzeugmarkt brauchen in Deutschland offenbar länger, Panik scheint daher nicht angebracht. Aber Weitblick.
Schon im Preisgefüge hat sich nämlich einiges verschoben, was unter dem Strich ein verändertes Verhältnis von Angebot und Nachfrage widerspiegelt: Neben Benzinern werden zunehmend Elektrofahrzeuge aus zweiter Hand angefragt. Dem steht ein um 28 Prozent gewachsenes Angebot an Diesel-Fahrzeugen gegenüber, Benziner legten um acht Prozent zu. Erstaunlich ist dabei, dass die Preise gebrauchter Fahrzeuge mit Diesel- oder Benzinantrieb im Durchschnitt der letzten drei Jahre stabil blieben. Dieselskandal und drohender Fahrverbot schlagen sich aber in den absoluten Verkaufspreisen nieder, hier haben die Benziner stärker aufgeholt.
Die letzten beiden Jahre waren in puncto Neuzulassungen nachweislich Diesel-Jahre."
Sind die Diesel-Jahre nun endgültig vorbei?
Die letzten beiden Jahre waren in puncto Neuzulassungen nachweislich Diesel-Jahre. Wie es weitergeht, lässt sich jedoch nicht sicher vorhersagen. Der Anstieg um mehr als elf Prozent bei den inserierten Diesel-Fahrzeugen dürfte ein erstes Anzeichen einer sich abzeichnenden Trendwende sein, der Preisverfall für einige Modelle beträgt bereits sieben Prozent. Daraus lässt sich aber noch keine einheitliche Entwicklung ableiten. Betroffen sind nämlich insbesondere die VW-Modelle. einige Diesel von Mercedes und Audi sind durchaus teurer geworden.
Ob nun der Verkauf eines Diesel-Fahrzeuges angesagt ist, um überhaupt noch einen guten Preis zu erzielen, lässt sich also nicht pauschal beantworten. Fakt ist, der Diesel kam überhaupt erst in Mode, weil unter Helmut Kohl Benzin im Verhältnis zum Dieselkraftstoff deutlich teurer wurde. Eine Entscheidung sollte also auf der Summe aller Faktoren beruhen.
Ich glaube, dass Menschen, die sich ihrer Ziele und Werte bewusst werden, sorgenfreier leben.