Die große Beliebtheit führt auch zu Problemen Gefahren der ETFs
Börsengehandelte Indexfonds werden auch Exchange Traded Funds oder kurz ETF genannt. Sie überzeugen insbesondere Privatanleger mit einfacher Verständlichkeit, Transparenz und niedrigen Kosten. Der Erfinder, John C. Bogle, warnt jetzt vor Gefahren, welche jedoch die Finanzindustrie ausgelöst hat.
Bogle hat auch heute noch nichts an seiner Indexfonds-Idee auszusetzen, ihn ärgert allerdings, was die Finanzindustrie daraus gemacht hat. Im Gegensatz zum Original werden ETF-Anteile heutzutage an der Börse wie Aktien gehandelt. Damit habe die Branche einen bislang noch nicht da gewesenen Herdentrieb ausgelöst, welcher dem Einzelnen zwar aussichtsreich erscheint, aber als Massenphänomen eine Gefahr bedeutet. Bogle vergleicht diese Bedrohung mit platzenden Spekulationsblasen und sieht Sie als Anleger gefährdet. Der nachfolgende Beitrag versucht, Ihnen die Ansichten des mittlerweile skeptischen Erfinders nahezubringen.
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Darum erfreut sich der ETF allgemeiner Beliebtheit
Sie finden an der Deutschen Börse ein facettenreiches Angebot an Exchange Traded Funds, welches global nur durch die US-Produktpalette getoppt wird. Sie können damit in breit diversifizierte Aktienindizes investieren, ohne sich um einzelne Aktien kümmern zu müssen. Indexfonds zählen zu den passiven Anlageinstrumenten, sie folgen dem zugrunde liegenden Index ohne teures Management.
Längst werden Indexfonds nicht mehr allein auf Aktien oder Anleihen aufgebaut. Dank der Kreativität vieler Emittenten können Sie mittlerweile über einen Exchange Traded Funds auch in Rohstoffe oder Agrarprodukte investieren. Die Marktführer sind BlackRock (iShares) und eben Vanguard; das Unternehmen, welches einst vom Erfinder Bogle geleitet wurde.
Indexfonds zählen zu den passiven Anlageinstrumenten - sie folgen dem zugrunde liegenden Index ohne teures Management."
Das Problem bei ETFs
Exchange Traded Funds haben eine Gemeinsamkeit mit Aktien: Sobald die Nachfrage das Angebot übertrifft, steigen die Kurse. Das wird bei einem ETF allerdings problematisch, denn er bildet den Kurs seines Wertpapierkorbs nicht mehr akkurat nach, wenn der Korbwert stärker ansteigt als die darin enthaltenen Aktien.
Damit entsteht eine Differenz zwischen im freien Handel befindlichen Aktien und denen im Wertpapierkorb des Indexfonds. Extra darauf spezialisierte Händler registrieren diese Ungleichgewichte - sie kaufen gezielt im Index enthaltene Aktien an und steigern somit die Preise.
Lassen Sie sich beraten
Somit wäre eigentlich alles in Ordnung, wenn die permanente Arbitrage nicht zu verzerrter Unternehmensbewertung führen würde. Auch wenn die dargestellten Differenzen meist geringfügig und von kurzfristiger Natur sind, behindern sie die bestmögliche Kapitalzuteilung und damit die Kernfunktion der globalen Finanzmärkte. Und es gibt noch ein Problem: Die ETF-Kurspflege per Arbitrage funktionierte in der Vergangenheit schon mehrmals nicht und resultierte in Beinahecrashs. Wenn Sie gerne in ETFs anlegen und tiefer gehende Einzelheiten zu den hier angesprochenen Risiken erfahren möchten, sollten Sie sich mit einem idealerweise unabhängigen Finanzberater unterhalten.